Dem Wochenmagazin "Focus" zufolge – so hört man aus gut informierten Branchenkreisen – denkt Porsche ernsthaft über einschneidende Veränderungen in China nach. Der hochgelobte Autobauer aus Zuffenhausen, in den vergangenen Jahren Paradebeispiel für deutsche Ingenieurskunst, musste in China einen bisher kaum gekannten Absatzrückgang verkraften. Ergebnis: Porsche will sein dortiges Händlernetz 'effizienter gestalten', sprich, ausdünnen. Die Zahl der Filialen soll bis Ende 2026 etwa halbiert werden; von derzeit 144 verbleibt also ungefähr nur noch jeder zweite Standort. Ob das dann endgültig das Abspecken beendet, ist aber unklar: Laut Unternehmenskommunikation bleibt man flexibel und will fortlaufend nachjustieren – übersetzt: Falls nötig, folgen weitere Kürzungen. Brisant: 2021 war China für Porsche noch ein wahrer Goldesel – fast ein Drittel aller ausgelieferten Autos rollte über chinesische Straßen. Heute sind diese Verkaufszahlen kaum wiederzuerkennen. 2023 lag man bei gut 57.000 Wagen und 2024, naja, schon nach neun Monaten deutet sich ein weiteres Debakel an: nur 32.000 Einheiten, ein sattes Viertel weniger als im Vorjahr. Während also in Europa SUVs oder Luxus-Stromer als Statussymbol gelten, setzen Chinas Autokäufer vermehrt auf lokale Marken wie Xiaomi – günstiger, moderner und oft mutiger beim Thema Innovation. Kein Wunder, dass Porsche-Chef Oliver Blume schon vor Monaten laut nachdachte, ob das China-Geschäft, insbesondere für E-Autos, nicht langsam ein (trauriges) Ende findet.
Porsche stellt sein China-Geschäft radikal um und plant offenbar, das dortige Händlernetz drastisch zu verkleinern – eine direkte Reaktion auf die einbrechenden Verkaufszahlen. Zwischen 2021 und 2024 fielen die Absatzzahlen in China von 95.700 auf 32.000 Fahrzeuge; das entspricht einem Rückgang um beinahe zwei Drittel. Hauptursache ist die starke Konkurrenz, vor allem durch innovative einheimische Marken und rapide wechselnde Kundenpräferenzen, insbesondere bei Elektrofahrzeugen. Neue Berichte zeigen, dass viele westliche Luxusautomarken ähnliche Herausforderungen in China erleben, zumal Regierung und Verbraucher stark auf lokale Unternehmen setzen. Hinzu kommt, dass politisch regulatorische Vorgaben, die etwa auf "Local Content" oder technische Standards abzielen, die Markteintrittshürden für ausländische Hersteller verschärfen. Laut aktuellen Branchenmeldungen beginnen auch andere europäische Hersteller, ihre China-Strategie grundlegend zu überdenken, weil der Markt nach Jahren des Booms schwieriger geworden ist.