Katherina Reiche: „Arbeiten wir genug – oder geht da noch mehr?“

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) mahnt angesichts des schwächelnden Wirtschaftswachstums wortgewaltig mehr Engagement und Reformbereitschaft an. Sie fordert Veränderungen, die über bestehende Koalitionsvereinbarungen hinausgehen – und das nicht zu knapp.

heute 05:03 Uhr | 22 mal gelesen

Manchmal frage ich mich, wie viele Weckrufe es braucht, bis politisch wirklich etwas ins Rollen kommt. Reiche jedenfalls hat sich klar positioniert: Deutschland müsse raus aus dem Schleppnetz, zurück aufs Überholgleis. Ihre Kritik am Koalitionsvertrag klingt beinahe wie ein Aufruf, die Komfortzone endgültig zu verlassen: 'Für mich ist das erst der Anfang, für die SPD aber offenbar schon das Ende der Fahnenstange. Aber so kommen wir nicht weiter.' Ihr Hauptpunkt: Deutschland – das Kollektiv, nicht die Einzelnen – müsse schlicht mehr arbeiten. Damit steht der Elefant klar im Raum: die Rente. Ob ein höheres Renteneintrittsalter oder Anreize für längere Wochenarbeitszeiten, es wird kein bequem zu schluckender Vorschlag sein. Reiche legt den Finger in die Wunde, wenn sie von steuerlichen Anreizen spricht, weniger Teilzeit und mehr Betreuungsplätzen für Kinder. Jeder, der schon mal versucht hat, Kinderbetreuung und volle Erwerbstätigkeit unter einen Hut zu bekommen, weiß: Klingt logisch. Ist aber in der Praxis oft ein Murks. Ihre Forderung nach einem flexibleren Kündigungsschutz dürfte wiederum bei manchen Gewerkschaftern für spontane Schnappatmung sorgen. Schwache schützen, aber Unternehmen mehr Handlungsspielraum geben – auf dem Papier klingt das zwar marktwirtschaftlich reizvoll, aber im Alltag? Mal sehen. Fest steht: Die Arbeitswelt ändert sich rasant, und mit ihr die politischen Rezepte. Dass Reiche von der neuen Rentenkommission eine radikale Bestandsaufnahme verlangt, deutet ohnehin darauf hin, dass ihr die üblichen politischen Notpflaster zu wenig sind. Auch ihre Kritik an der Frühverrentung – in Unternehmen klagen sie über Fachkräftemangel, schicken aber fitte Arbeitnehmer frühzeitig heim – trifft ins Schwarze, auch wenn’s unbequem klingt. Kurzum: Der Ruf nach mehr Arbeitsbereitschaft ist weder bequem noch populär. Aber vielleicht ist gerade das der nötige Weckruf.

Im Zentrum des Artikels steht Reiches Forderung: Deutschland solle sich aus der wirtschaftlichen Lethargie lösen. Sie setzt sich für tiefgreifende Veränderungen der Arbeitswelt ein, darunter ein höheres Renteneintrittsalter und mehr Anreize zur Vollzeitarbeit. Zudem thematisiert sie die Notwendigkeit eines flexibleren Kündigungsschutzes und kritisiert die aktuelle Frühverrentungspolitik. Aktuelle Recherchen zeigen, dass das Thema Arbeitskräftemangel weiterhin die politische Debatte bestimmt und durch die Einführung von flexibleren Arbeitszeitmodellen und Rentenoptionen an Fahrt aufnimmt. Laut Berichten von Zeit Online ist die Bundesregierung derzeit mit der Vorbereitung umfassender Rentenreformen beschäftigt, um einem drohenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken (vgl. Quelle: Zeit Online). Zudem wird auf FAZ.net die Sorge geäußert, dass zu starre Arbeitszeitregelungen Innovation und Produktivität hemmen könnten, weshalb Überlegungen zu flexibleren Beschäftigungsformen verstärkt diskutiert werden (vgl. Quelle: FAZ). Gleichzeitig stellt der Spiegel fest, dass ein wachsender Teil der Bevölkerung skeptisch auf Anhebungen des Rentenalters reagiert und sich eine sozial ausgewogenere Lösung wünscht, die sowohl die Bedürfnisse der Wirtschaft als auch die Lebensrealitäten der Arbeitnehmer im Blick behält (vgl. Quelle: Der Spiegel).

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