Deutschland brummt beim Thema KI, zumindest was das Investitionsvorhaben angeht. Laut einer aktuellen Slalom-Befragung planen neun von zehn deutschen Entscheidungsträgern, 2026 noch mehr Geld in Künstliche Intelligenz zu stecken als 2025 – über die Hälfte der Befragten gibt sogar ein Plus von über einem Viertel beim Budget an. Das klingt nach Aufbruch, ist in der Praxis aber oft komplizierter. Die Mehrheit orientiert sich noch an Kosten- und Effizienzsteigerung; wirklich visionär, sprich bereit, mit KI das Geschäftsmodell auf den Kopf zu stellen, sind die wenigsten. Und ohnehin bleibt der KI-Einsatz meist auf einzelne Abteilungen oder Bereiche begrenzt, nur bei einer kleinen Minderheit zieht sich die Transformation durch das ganze Unternehmen.
Spannend: Während Wettbewerbsdruck bei einigen Investitionswilligen der Auslöser ist, ist die Angst, abgehängt zu werden, anderswo schon Alltag. Dennoch, bei der Erwartung auf erste Rendite sind die Deutschen vorsichtig – der internationale Vergleich enttäuscht etwas. Noch immer plant nur knapp jeder zehnte Entscheider hierzulande mit ersten KI-Gewinnen innerhalb eines Jahres, während in Nordamerika bereits ein Viertel so rechnet. Die Gründe für das Zögern? Sicher auch fehlende Erfahrungswerte, naja, und nicht zuletzt die Frage: Wo anfangen, ohne sich zu verzetteln. Ein lieber Gruß aus dem Land der Perfektionisten.
Was auffällt: Externe Berater und Dienstleister gewinnen an Bedeutung. Zwei von drei Unternehmen holen sich Profis ins Boot, sei es wegen Knowhow, Geschwindigkeit oder schlicht aus Angst vor Fehlschlägen. Dennoch bleibt die strategische Handbremse angezogen: Die meisten Unternehmen justieren ihre KI-Strategie erst, wenn es zwingend notwendig erscheint. Gerade beim Kundenkontakt ist Experimentierfreude Mangelware – oft wird an bewährten Prozessen festgehalten. Während sicher überall von vertrauensvoller KI gesprochen wird, fehlt vielerorts noch der Mut, radikale Veränderungen anzustoßen. Das könnte sich als Risiko herausstellen, wenn internationale Mitbewerber schneller umschalten.
Deutsche Unternehmen kündigen einen deutlichen Anstieg der Investitionsbudgets für Künstliche Intelligenz an, wobei der Fokus primär auf Effizienz und Kostensenkung liegt und weniger auf disruptiven Innovationen. Die tatsächliche Umsetzung der KI-Transformation bleibt zögerlich und meist auf einzelne Unternehmensbereiche beschränkt, mit zurückhaltenden Erwartungen an die kurzfristige Rendite. Interessant ist der wachsende Trend, externe Experten für die Einführung und Skalierung von KI zu engagieren – ein Zeichen dafür, dass das Thema in den Chefetagen angekommen ist, aber oft die praktische Erfahrung fehlt.
Aktuell berichten zahlreiche Medien über den verstärkten Einsatz von KI im deutschen Mittelstand sowie über Herausforderungen und Erfolge einzelner Branchen etwa bei Automobilzulieferern, in der Logistik oder im Bankensektor. Während das wirtschaftliche Potenzial und die Einsparungen durch KI betont werden, werden auch Risiken wie Fachkräftemangel, unzureichende Datenbasis oder kulturelle Barrieren herausgestellt. Einige Experten fordern, dass Unternehmen über reine Effizienzgewinne hinausdenken und KI als Chance zur Entwicklung komplett neuer Geschäftsmodelle nutzen sollten.