Kinderbetreuung im Osten laut Ostbeauftragter weiter vorbildlich

Elisabeth Kaiser, Ostbeauftragte der Bundesregierung, betont die weiterhin fortschrittlichen Kinderbetreuungsstrukturen in Ostdeutschland gegenüber dem Westen.

08.09.25 07:36 Uhr | 72 mal gelesen

'In meiner Familie waren beide Elternteile berufstätig – das war selbstverständlich', sagte Elisabeth Kaiser (SPD) gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Ihrer Erfahrung nach war das familiäre Modell im Osten geprägt durch arbeitende Mütter und Väter, während im Westen Mütter häufiger länger zu Hause blieben. Dieser Trend spiegelte sich weiterhin in der besseren Kinderbetreuung im Osten wider. Kaiser betonte, dieses System müsse bewahrt werden, damit beide Elternteile die Möglichkeit hätten, in Vollzeit zu arbeiten. Sie merkte jedoch an, dass trotz der umfassenden Betreuung die Last im Haushalt meist weiterhin auf den Frauen lag. Den jüngsten Zuwachs in politischen Führungsetagen sieht sie positiv: Die Nachricht, dass sie selbst Mutter geworden sei und Bauministerin Verena Hubertz ein Kind erwartet, setze ein klares Zeichen, dass Mutterschaft und beruflicher Aufstieg vereinbar sind.

Elisabeth Kaiser hebt die historisch und aktuell überlegenen Strukturen der Kinderbetreuung im Osten hervor und fordert, diese zu schützen, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten. Während Frauen in der DDR oftmals berufstätig waren, blieb die Aufgabenverteilung im Haushalt traditionell – ein Thema, das weiterhin gesellschaftlich relevant ist. Das öffentliche Sichtbarmachen von politisch aktiven Müttern wie Kaiser und Hubertz unterstreicht den Wandel des Mutterbildes in Führungspositionen. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts gibt es weiterhin einen deutlichen Unterschied bei den Betreuungsquoten: 2023 besuchten in den neuen Bundesländern etwa 53 % der unter Dreijährigen eine Kindertagesstätte, im Westen lag dieser Wert nur bei rund 32 %. Herausforderungen bestehen jedoch bei der Qualität und dem Fachkräftemangel sowohl im Osten als auch im Westen. Zeitgleich fordern Verbände und Familienorganisationen bundesweit bessere Rahmenbedingungen sowie flexible und ausreichende Betreuungsplätze. (Quellen u.a.: destatis.de; Tagesschau.de; Zeit.de)

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