Laut einer jüngst veröffentlichten Untersuchung haben sich die klimatischen Veränderungen in Europa schon heute spürbar auf die Waldwirtschaft ausgewirkt. Die Forschenden der TU München machen deutlich, dass vor allem Regionen in Zentral- und Südeuropa durch zunehmende Waldbrände, Stürme und Schädlingsbefall unter Druck geraten. Simulationsmodelle, die Szenarien bis zum Jahr 2100 berücksichtigen, zeigen, dass Waldeigentümer mit steigenden Kosten zu rechnen haben, wobei sich Schäden im Extremfall mehr als verdoppeln könnten. Während die Wälder Nordeuropas von längeren Wachstumsphasen und mehr CO2 profitieren könnten, ist die Situation im Süden prekär: Hier werden die finanziellen Verluste die eventuellen Gewinne bei weitem übertreffen. Die Studie betont, dass standortangepasste Maßnahmen und die Umgestaltung der Forstwirtschaft entscheidend sind, um nachhaltige und widerstandsfähige Wälder zu schaffen.
Nach Auswertung weiterführender Quellen bestätigen zahlreiche Expert:innen die Kernaussagen der Studie: Besonders in Deutschland ist die Gefahr von Extremwetter-Ereignissen wie Hitzeperioden und Schädlingsbefall in Wäldern zuletzt deutlich angestiegen. Viele Forstbetriebe setzen verstärkt auf Mischwälder und klimaresistente Baumarten, um Risiken zu mindern und Schäden abzufedern. Auf europäischer Ebene wird zudem in verschiedenen Ländern die finanzielle Förderung von Anpassungsstrategien diskutiert – dafür wurden in mehreren EU-Staaten bereits Förderprogramme beschlossen, die nachhaltige Aufforstung und Forschung zur Resilienz der Wälder unterstützen.