Klöckner drängt auf striktere Verhaltensregeln im Bundestag

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) unterstreicht die Notwendigkeit, die Geschäftsordnung des Bundestages umfassend zu überarbeiten.

09.09.25 00:02 Uhr | 5 mal gelesen

Julia Klöckner betonte gegenüber der "Rheinischen Post", dass klare, verbindliche und effiziente Abläufe für die Funktionsfähigkeit des Parlaments besonders wichtig seien. Ziel der Reform sei es, eine respektvollere Debattenkultur zu fördern, was durch stärkere Regelungen im Ordnungsrecht abgesichert werden soll. Klöckner wies auf die zunehmende Polarisierung im Bundestag hin: Rund ein Zehntel der Mandate fallen auf die politische Linke, etwa ein Viertel auf den rechten Rand. Die Verschärfung der Auseinandersetzungen diene oft auch der Selbstdarstellung in den sozialen Medien. Besonders besorgniserregend sei, dass immer mehr Kritik persönlich werde statt sich auf Sachfragen zu konzentrieren. Die Vielzahl an Ordnungsrufen – 13 innerhalb von fünf Sitzungswochen, davon zwölf an die AfD – zeige die Dringlichkeit der Reform auf. Vorgesehen sind neben einer Erhöhung der Ordnungsgelder auch Maßnahmen für lebendigere Debatten. Der Bundestag wird die Reformvorschläge noch in dieser Woche diskutieren.

Die Diskussion um die Verschärfung der Geschäftsordnung für den Bundestag folgt auf wiederholte Zwischenfälle, bei denen es zu respektlosen Verhaltensweisen im Plenum kam. Jüngst gab es parteiübergreifend Kritik an der Zunahme von Zwischenrufen, persönlichen Angriffen und bewusst gestörten Debatten – teils ausgelöst durch Provokationen einzelner Abgeordneter, insbesondere aus den Reihen der AfD. Experten erwarten, dass durch höhere Ordnungsgelder und klarere Verhaltensregeln die parlamentarischen Prozesse besser geschützt werden könnten; zudem könnte die geplante Reform als Signal für einen respektvolleren Umgang in politischen Auseinandersetzungen verstanden werden.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Auf sueddeutsche.de wird berichtet, dass eine umfassende Geschäftsordnungsreform im Bundestag dringend nötig sei, um den Anstieg respektloser und beleidigender Äußerungen im Plenum zu begegnen; der Artikel hebt die Rolle sozialer Medien bei der Verschärfung von Konflikten und die besondere Verantwortung der Parlamentsleitung hervor (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Laut faz.net thematisiert die Reform das gestiegene Maß an Ordnungsrufen und Verstößen gegen die parlamentarische Etikette; die Pläne reichen von erhöhten Ordnungsgeldern bis hin zu neuen Verfahrensregeln, um die Beratungen effektiver und fairer zu gestalten (Quelle: FAZ).

Die Zeit beschreibt, dass mit der geplanten Verdopplung der Ordnungsgelder sowie einer Anpassung an aktuelle Herausforderungen wie Populismus und digitale Öffentlichkeit, die Integrität und Arbeitsfähigkeit des Bundestages gesichert werden soll; die Reform sei laut Experten die größte seit Jahrzehnten (Quelle: Die Zeit).

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