Kritik an russischen Stahleinfuhren nimmt zu: Thyssenkrupp und Stahlverband fordern strengere Maßnahmen

Thyssenkrupp Steel und der deutsche Stahlverband üben scharfe Kritik an der steigenden Einfuhr von russischem Stahl trotz bestehender EU-Sanktionen.

09.09.25 05:02 Uhr | 5 mal gelesen

"Die Situation ist paradox: Während deutsche Arbeitsplätze abgebaut werden, importiert die EU weiterhin große Mengen Stahl aus Russland und finanziert so indirekt die russische Kriegswirtschaft", sagte Dennis Grimm, Vorstandschef von Thyssenkrupp Steel, gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Deutsche Unternehmen seien angesichts der Importe schwer belastet, während den Beschäftigten diese Politik kaum vermittelbar sei. Laut Wirtschaftsvereinigung Stahl wurden im laufenden Jahr bisher 3,56 Millionen Tonnen russischer Rohstahl und Halbzeug in die EU eingeführt, verglichen mit 3,26 Millionen Tonnen im Vorjahr. Kerstin Maria Rippel, Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung, kritisierte ebenfalls, dass trotz Sanktionen bedeutende Mengen aus Russland bezogen werden dürfen, was stärkeren Druck auf europäische Stahlhersteller ausübe. Sie fordert daher dringend das Schließen dieser Lücke, entweder durch verschärfte Sanktionen oder durch höhere EU-Zölle auf russische Stahleinfuhren.

Thyssenkrupp und die Wirtschaftsvereinigung Stahl kritisieren, dass trotz des Ukraine-Kriegs erhebliche Mengen an russischem Stahl in die EU geliefert werden. Diese Importausnahmen stehen im Widerspruch zu den angestrebten Sanktionen und schwächen die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Stahlunternehmen, die ohnehin mit Arbeitsplatzabbau und Preisdruck konfrontiert sind. Die Stimmen für ein konsequentes Vorgehen – insbesondere durch weitere Sanktionen oder durch effektive Zölle gegen russische Stahlprodukte – mehren sich. Laut Recherchen aktueller Medien ist dieses Thema weiterhin hochbrisant: Die EU diskutiert verschärfte Sanktionen gegen russische Stahlimporte, während zeitgleich auch aus anderen Branchen der Ruf nach Handelsrestriktionen lauter wird. Medienberichte zeigen, dass insbesondere Unternehmen aus Osteuropa und Italien nach wie vor zu den Hauptabnehmern russischen Stahls zählen. Darüber hinaus wird auf den zunehmenden internationalen Wettbewerbsdruck hingewiesen, dem europäische Hersteller auch durch Dumpingpreise aus anderen Ländern ausgesetzt sind.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Auf Quelle: FAZ wird berichtet, dass die europäische Industrie insgesamt eine Überarbeitung der Sanktionspolitik fordert, weil insbesondere Importe aus Russland in verschiedenen Industriesektoren weiterhin möglich sind. In dem Artikel wird darauf hingewiesen, dass Lobbyverbände und Unternehmen auch mit politischem Druck auf die EU-Kommission reagieren, um bestehende Schlupflöcher zu schließen.

Ein Beitrag auf Quelle: Zeit Online hebt hervor, dass osteuropäische und italienische Unternehmen weiterhin große Mengen russischen Stahls beziehen und damit von günstigen Preisen profitieren. Der Artikel betont, dass dies die Entwicklung gemeinsamer EU-Regeln erschwert, weil wirtschaftliche Interessen einzelner Länder die Handlungsfähigkeit der Union einschränken.

Laut Quelle: Der Spiegel steht die EU-Kommission unter zunehmendem Druck, einheitliche Zölle für importierten Stahl insbesondere aus Russland, aber auch aus anderen Drittstaaten wie China zu beschließen. Die Wettbewerbsdefizite der europäischen Hersteller werden als bedeutendes Risiko für einen nachhaltigen Wandel der Stahlindustrie bewertet, wobei ein schneller politischer Kompromiss im Raum steht.

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