Kuleba dämpft Erwartungen auf baldiges Kriegsende

Der ehemalige ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat die Aussicht auf ein nahes Ende des Ukraine-Kriegs nach den jüngsten Gipfeln in Alaska und Washington relativiert.

28.08.25 08:29 Uhr | 92 mal gelesen

Dmytro Kuleba, der bis September 2024 das ukrainische Außenministerium leitete, äußerte gegenüber dem 'Spiegel', dass nach wie vor vorgetäuscht werde, der Frieden rücke näher, obwohl tatsächlich keine Fortschritte in Sicht seien. Laut Kuleba vermeide der russische Präsident Putin ein Treffen mit Präsident Selenskyj konsequent und lasse seine Diplomaten gezielt darauf hinarbeiten, etwaige Vereinbarungen zu verhindern. Er sei überzeugt, dass Putin weiterhin an einen Sieg im Krieg glaube und Anzeichen von Schwäche im Westen sähe. Kuleba rechnet damit, dass die US-Regierung demnächst verstärkt Druck auf die Ukraine sowie Europa ausüben wird, unter anderem indem sie Russland als kompromissbereit darstellt und auf Konzessionen drängt. Die Amerikaner könnten zudem damit drohen, sich zurückzuziehen, um die Zustimmung zu ihren Vorschlägen zu erzwingen. Er betonte jedoch, dass eine geeinte europäische Unterstützung von entscheidender Bedeutung sei, da sie weder durch Trump noch durch Putin gespalten werden könne. Europäische Kampftruppen oder Friedensmissionen hält er derzeit für unwahrscheinlich, sieht aber die Möglichkeit einer begrenzten symbolischen Präsenz westlicher Soldaten fern des Kampfgeschehens.

Die Lage in der Ukraine bleibt nach Ansicht des ehemaligen Außenministers Dmytro Kuleba weiterhin angespannt, echte Friedensfortschritte sind aus seiner Sicht in weiter Ferne. Er kritisiert die diplomatischen Bemühungen Russlands und verweist darauf, dass Putin persönliche Verhandlungen bewusst vermeide, um keine Einigung herbeiführen zu müssen. Der Westen, insbesondere die USA, könnten in den kommenden Wochen aus seiner Sicht politischen Druck auf Kiew und Europa ausüben, indem sie einerseits Russland als Kooperationspartner darstellen und anderseits mit einem Abzug drohen, falls ihre Bedingungen nicht akzeptiert werden. Kuleba hält eine einheitliche europäische Haltung für entscheidend, um russischen wie amerikanischen Einflussversuchen entgegenzutreten. Recherchen zeigen, dass in den vergangenen 48 Stunden auf mehreren Nachrichtenplattformen Artikel zum Ukraine-Konflikt erschienen sind: Auf spiegel.de wurde ausführlich über wachsende Zweifel an Friedensverhandlungen berichtet, während süddeutsche.de einen Fokus auf die Verwaltungs- und Versorgungslage in der Ukraine legte. Zudem analysierte faz.net die militärstrategische Situation und warf einen Blick auf die Rolle westlicher Unterstützung im derzeitigen Kräftemessen.

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