Kunstmuseum Liechtenstein 2026: Zwischen Identität, Gesellschaft und feinem Humor

Liechtenstein – Mal augenzwinkernd, mal tiefgründig: Im Kunstjahr 2026 stellt das Kunstmuseum Liechtenstein gesellschaftliche Vielfalt, performative Ansätze und kreative Erzählweisen in den Mittelpunkt. Für Kinder und Erwachsene gibt es im neuen kollabor interaktive Kunst zum Anfassen und Mitgestalten.

05.12.25 11:46 Uhr | 11 mal gelesen

Mit Schwung ins Jahr 2026: Nach dem Stabwechsel von Letizia Ragaglia zu Christiane Meyer-Stoll (letztere viele Jahre Kuratorin, jetzt an der Spitze) setzt das Kunstmuseum nicht auf Stillstand. Die Künstlerinnen und Künstler wirken, so liest man es in Meyer-Stolls eigenen Worten, wie Seismografen für die tiefen Risse und ungewöhnlichen Facetten unserer Gegenwart – immer auf der Suche nach dem, was verborgen, unbequem oder geradezu schmerzhaft echt ist. Den Anfang macht das Schweizer Kollektiv RELAX (chiarenza & hauser & co) mit ihrer – fast schon flapsig klingenden – Frage: 'What do we want to keep?' Was soll bleiben, was kann weg – und wer entscheidet das eigentlich? Die Antwort bleibt offen, die Denkanstöße aber sind offensichtlich. Eleanor Antin, Altmeisterin des Rollenwechsels und der Maskerade, sorgt im Frühling bis Frühherbst für eine Mischung aus Ironie und Charme, die Identitätsfragen nie als abgeschlossen, sondern als flüssigen Prozess betrachtet. Ihre Retrospektive steckt voller Figuren – König, Ballerina, Krankenschwester – und steckt doch irgendwie auch in uns allen. Währenddessen lädt Mercedes Azpilicueta mit ihrer Bewegungsausstellung nicht nur zum Mitmachen, sondern zum Verwischen der Grenzen zwischen Kunst, Körper und Klang ein. Im Seitenlichtsaal gibt’s mit dem kollabor erstmals mehr Raum für die Jüngeren (bis 12) – ein echtes Versprechen zum Ausprobieren und Verändern. Politik wird ebenfalls Thema: Mit Anna Jermolaewa zieht eine Künstlerin ein, deren Leben von Flucht und Wandel geprägt ist. Ihr Werk 'Radical Hope' oszilliert zwischen Witz, Widerstand und Überlebenskampf im Angesicht autoritärer Systeme. Und zum runden Geburtstag von Evi Kliemand darf man sich auf einen Parcours durch verschiedene Schaffensphasen der bekannten Malerin und Autorin freuen – Inspiration inklusive. Wer mehr wissen will, klickt sich durch die Website kunstmuseum.li. Oder greift – fast schon aus alter Gewohnheit – einfach mal zum Telefon.

Das Programm des Kunstmuseums Liechtenstein für 2026 wird von neuen gesellschaftlichen und künstlerischen Perspektiven getragen, die Themen wie Identität, Humor und politische Realität aufgreifen. Mit Christiane Meyer-Stoll übernimmt eine erfahrene Kuratorin die Leitung; das Jahr startet diskursiv mit dem schweizerischen Kunstkollektiv RELAX und rückt gesellschaftliche Fragen ins Zentrum. Eleanor Antins Retrospektive erforscht Rollenbilder und Identitäten, während Mercedes Azpilicuetas partizipative Ausstellung junge und alte Besucher:innen zum Erleben von Klang, Bewegung und Natur inspiriert. Anna Jermolaewas Ausstellung reflektiert Flucht, Widerstand und Erinnerung in repressiven Systemen und würzt dies mit satirischem Humor. Den Höhepunkt für das lokale Publikum bildet die Ehrung der einheimischen Künstlerin Evi Kliemand anlässlich ihres 80. Geburtstags, wobei verschiedene kreative Epochen ihres Werks präsentiert werden. Aktuelle Recherchen zeigen zudem: Viele Museen im deutschsprachigen Raum setzen 2026 auf ähnliche Themen wie gesellschaftlichen Zusammenhalt, Diversität, politische Kunst und Partizipation. Digitalisierung und neue mediale Zugänge werden, flankiert von analogen Formaten, zum festen Bestandteil moderner Ausstellungspraxis. In Liechtenstein wird 2026 mit humorvollen, hintergründigen Beiträgen ein besonderer Akzent gesetzt, der das Publikum nicht nur anspricht, sondern auch zum Reflektieren, Diskutieren und Mitmachen einlädt.

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