Leichtes Aufatmen – Exporteure in Deutschland spüren nur zarten Aufschwung

Vorsichtiges Plus bei den deutschen Exporterwartungen – Euphorie bleibt Mangelware.

18.12.25 08:00 Uhr | 14 mal gelesen

Der Wind bleibt schwach in den Segeln der deutschen Exportwirtschaft. Im Dezember verzeichneten die Ifo-Exporterwartungen einen kleinen Anstieg auf -3,1 Punkte, nachdem sie im November bei -3,8 Punkten gelegen hatten – keine dramatische Wende also, mehr ein vorsichtiges Zucken. Klaus Wohlrabe vom Ifo-Institut fasste die Lage nüchtern zusammen: »Das Jahr endet für die Branche enttäuschend. Auch für das erste Quartal 2026 fehlt der Schwung, den man sich wünschen würde.« Interessant, aber wenig überraschend: In der Automobil- und Maschinenbaubranche bleibt die Skepsis spürbar, viele rechnen mit nachlassenden Ausfuhren. Die Nahrungsmittelindustrie sieht zwar ebenfalls Rückgänge, immerhin aber nicht mehr so heftig wie zuvor – ein schwacher Trost. Spannend wird es bei den Produzenten von elektronischen und optischen Produkten: Dort sprießt Optimismus, die Erwartungen steigen, man rechnet mit wachsenden Geschäften im Ausland. Ähnlich, wenn auch weniger spektakulär, zeigen sich die Exportaussichten bei Getränkeherstellern – hier erreicht der Indikator sogar den höchsten Stand seit April. Bemerkenswert: Der Hype bei Herstellern elektrischer Ausrüstungen ist offenbar vorüber, was zuletzt noch Begeisterung auslöste, ist einer nüchternen Haltung gewichen. Die Erwartungen? Kaum noch nennenswerte Zuwächse.

Die Exportstimmung in Deutschland bleibt weitgehend getrübt, trotz eines leichten Anstiegs der Ifo-Exporterwartungen. Inflationsdruck, schwächelnde Nachfrage in wichtigen Märkten wie China und den USA sowie anhaltende geopolitische Unsicherheiten bremsen die Branche weiterhin aus. Zuletzt warnen Branchenverbände vor strukturellen Herausforderungen und einem Innovationstempo, das hinter der Konkurrenz zurückbleibt. Auch andere aktuelle Berichte heben hervor, dass viele mittelständische Unternehmen sich mit der schwachen Konjunktur und bürokratischen Hürden im internationalen Geschäft schwertun. Laut aktuellen Analysen (etwa von der FAZ und der Süddeutschen Zeitung) kämpfen gerade klassische Exportsäulen wie der Maschinenbau mit sinkenden Auftragszahlen und Margendruck, während einzelne Sektoren wie die Digitalwirtschaft oder Pharmaindustrie besser abschneiden.

Schlagwort aus diesem Artikel