Lufthansa-Piloten votieren für Streikmaßnahmen

Die Piloten der Lufthansa haben mit großer Mehrheit für einen Streik gestimmt. Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit gab das Ergebnis der Urabstimmung am Dienstag bekannt.

30.09.25 12:36 Uhr | 102 mal gelesen

Das genaue Datum des möglichen Streiks steht noch nicht fest, da die weitere Planung bei der Tarifkommission der Gewerkschaft liegt. Laut Vereinigung Cockpit beteiligten sich an der Abstimmung 90 Prozent der Linienpiloten und 95 Prozent der Frachtpiloten; davon befürworteten 88 Prozent beziehungsweise 96 Prozent einen Arbeitskampf. Hintergrund ist eine Auseinandersetzung um bessere Arbeitgeberleistungen für die betriebliche Altersvorsorge, die nach einer Systemumstellung und sinkenden Verzinsungen aus Sicht der Piloten nicht mehr ausreichend sei. Die Lufthansa hält die Forderungen für zu teuer und wies sie zurück. Nach sieben erfolglosen Gesprächsrunden erklärte die VC die Verhandlungen für beendet und kritisiert zusätzlich geplante Verlagerungen von Pilotenstellen in Unternehmensteile mit geringerer Bezahlung. In der Vergangenheit führte ein Pilotenstreik oft zu weitreichenden Flugausfällen bei Lufthansa. Der letzte Streik ereignete sich vor drei Jahren und legte den Flugbetrieb für einen Tag lahm.

Die Tarifauseinandersetzung zwischen Lufthansa und ihren Piloten spitzt sich weiter zu, nachdem die Gewerkschaft VC mit einer klaren Mehrheit ein Streikmandat erhalten hat. Ein zentrales Thema dabei ist die Höhe der Arbeitgeberbeiträge zur Altersvorsorge, nachdem durch eine Reform vor acht Jahren das Versorgungsniveau zurückgegangen ist. Während Lufthansa die Forderungen als wirtschaftlich nicht tragbar einstuft, sehen die Piloten die Einkommens- und Arbeitsplatzsicherheit durch Stellenverlagerungen bedroht. Laut aktuellen Berichten verschärfen sich in der deutschen Luftfahrtbranche die Tarifauseinandersetzungen, da auch andere Berufsgruppen wie das Bodenpersonal mit Warnstreiks drohen. Zu den aktuellen Entwicklungen wird mit einem Streik bereits in den kommenden Wochen gerechnet, was erhebliche Auswirkungen auf den Flugverkehr und die Planung der Passagiere haben könnte.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Auf Spiegel Online wird ausführlich berichtet, dass der Tarifkonflikt zwischen Lufthansa und den Piloten eskaliert, nachdem diese klar für einen Streik gestimmt haben. Die VC fordert nicht nur höhere Altersvorsorgebeiträge, sondern wehrt sich auch gegen die Umstrukturierung innerhalb des Konzerns, die nach Ansicht der Piloten Tarifflucht begünstigen würde. Die Lufthansa sieht durch die Streikandrohung den Druck auf die Ticketpreise steigen und warnt vor möglichen Einnahmeeinbußen. (Quelle: Spiegel)

Die Süddeutsche Zeitung beleuchtet die wirtschaftlichen Hintergründe und weist darauf hin, dass die Lufthansa sich bereits in schwierigen finanziellen Gewässern befindet, während auch andere Berufsgruppen höhere Löhne fordern. Die Gewerkschaft VC wolle durch den Streik dringend benötigte Zugeständnisse bei der betrieblichen Altersvorsorge durchsetzen, die bislang in den Verhandlungen von der Lufthansa strikt abgelehnt wurden. Die Zeitung betont, dass eine Streikwelle in der Branche droht, da Gewerkschaften sich gegenseitig in ihren Forderungen bestärken. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Die FAZ hebt in ihrem ausführlichen Bericht hervor, dass die Streikbereitschaft unter den Lufthansa-Piloten Historisches erreicht hat und dass ein Ausstand weitreichende Folgen für den internationalen Flugverkehr absehbar machen würde. Die Angestellten befürchten, durch Kostensenkungsmaßnahmen im Rahmen der neuen Strategie der Lufthansa schlechter gestellt zu werden, obwohl der Konzern jüngst wieder Gewinne verzeichnete. Die Tarifauseinandersetzungen werden als Symbolfall für die künftige Verhandlungsmacht von Arbeitnehmern in der Luftfahrtbranche betrachtet. (Quelle: FAZ)

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