Forsa-Umfrage: AfD baut Führung weiter aus – Zustimmung für Merz auf Rekordtief

In der aktuellen Wahlumfrage von Forsa für RTL und ntv erreicht die AfD 27 Prozent und liegt damit erstmals mit drei Prozentpunkten deutlich vor der Union.

30.09.25 12:35 Uhr | 132 mal gelesen

Laut der neuesten Forsa-Erhebung hat die AfD den bislang größten Abstand zur CDU/CSU auf Bundesebene erzielt und liegt mit 27 Prozent erstmals drei Punkte vor der Union, die auf 24 Prozent kommt. Die SPD stagniert bei 13 Prozent, während die Grünen um einen Punkt auf zwölf Prozent zulegen. Die Linke erzielt elf Prozent, das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) vier Prozent, die FDP landet bei drei Prozent und alle übrigen Parteien zusammen erreichen sechs Prozent. Der Anteil der Bürger, die nicht wählen wollen oder noch unentschlossen sind, beträgt weiterhin hohe 22 Prozent. Auch bei der Bewertung der Problemlösungskompetenz der Parteien legte die AfD zu, 15 Prozent vertrauen ihr in dieser Hinsicht (plus zwei Prozentpunkte). Gleichzeitig verliert die Union leicht an Kompetenz (18 Prozent, minus ein Prozentpunkt); die anderen Parteien bewegen sich im niedrigen einstelligen Bereich. Die Mehrheit der Bevölkerung (47 Prozent) traut jedoch keiner Partei zu, die aktuellen Herausforderungen des Landes zu meistern. Die Zufriedenheit mit Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten der Union sank auf den bisher niedrigsten Stand: Nur noch 26 Prozent der Befragten sehen seine Arbeit positiv, während 70 Prozent unzufrieden sind – vor allem Anhänger von AfD (95 Prozent) und Linken (90 Prozent) urteilen kritisch. Was die wirtschaftlichen Aussichten betrifft, dominieren weiterhin negative Einschätzungen: 62 Prozent befürchten eine Verschlechterung, 21 Prozent erwarten keine Veränderung und lediglich 16 Prozent hoffen auf eine Besserung. Die Erhebung wurde von Forsa im Auftrag von RTL Deutschland zwischen dem 23. und 29. September 2025 mit insgesamt 2.502 (Parteipräferenzen) beziehungsweise 1.005 Teilnehmern (Kompetenzfragen) durchgeführt.

Die AfD verzeichnet den höchsten Umfragevorsprung vor der Union seit Beginn der Forsa-Erhebungen, was einen deutlichen Stimmungsumschwung in der Wählerlandschaft signalisiert. Die weiterhin niedrige Zustimmung zu den etablierten Parteien und das gestiegene Vertrauen in die Problemlösungskompetenz der AfD deuten auf eine wachsende Unzufriedenheit mit der Bundesregierung und der politischen Opposition hin. Die geringe Zufriedenheit mit Friedrich Merz und der anhaltende Pessimismus in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung unterstreichen die Unsicherheit vieler Bürgerinnen und Bürger. Insbesondere die hohe Zahl der Unentschlossenen und Nichtwähler zeigt, dass sich viele Menschen von der aktuellen Parteienlandschaft nicht repräsentiert fühlen. Aktuelle Recherchen bestätigen diesen Trend: Das Vertrauen in politische Institutionen und etablierte Parteien sinkt laut Medienberichten weiter, gleichzeitig profitieren vor allem Parteien am rechten und linken Rand von der aktuellen Stimmungslage.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Im ausführlichen Beitrag der Süddeutschen Zeitung wird berichtet, dass parteiübergreifend in Berlin große Besorgnis über das Umfragehoch der AfD herrscht; politische Experten äußern sich zum Erstarken rechter Parteien und fordern eine sachlichere Debatte sowie eine Stärkung demokratischer Strukturen (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung analysiert die Gründe für die sinkende Zufriedenheit mit CDU-Chef Merz und verweist auf anhaltende Richtungsstreitigkeiten innerhalb der Union sowie auf wachsende Entfremdung zur Parteibasis, während die AfD davon profitiert (Quelle: FAZ).

Der Spiegel hebt besonders die Auswirkungen des wirtschaftlichen Pessimismus auf das Wahlverhalten hervor und berichtet über die gestiegene Unsicherheit in der Bevölkerung, insbesondere im Hinblick auf Inflation, Energiepreise und die schwächelnde Binnenkonjunktur (Quelle: Der Spiegel).

Schlagwort aus diesem Artikel