251.000 Autos – aufgerundet – rollten im November laut Kraftfahrt-Bundesamt frisch zugelassen auf die Straßen. Damit liegt der Monatswert 2,5 Prozent über dem Ergebnis von November 2024 – eine kleine, aber spürbare Bewegung in einem sonst oft traditionell ruhigen Spätherbst-Geschäft. Bemerkenswert dieses Mal: Während Firmenwagen, also die gewerblichen Neuzulassungen, um einen Prozentpunkt sanken (immerhin noch knapp zwei Drittel aller neuen Autos!), griffen Privatpersonen so stark zu wie lange nicht mehr. Ein Plus von über zehn Prozent zur Vorjahresbasis leuchtet förmlich aus den Statistikreihen – vielleicht verteilt sich der Weihnachtsbonus doch anders als gedacht?
Kumuliert man die ersten elf Monate, zeigt sich die Branche wieder ganz leicht auf Wachstumskurs: 0,7 Prozent mehr Neuwagen als im Vorjahr – viel näher an Stillstand als an Boom.
Schaut man tiefer in die Zahlen, blitzen einige Überraschungen auf: Ford, dessen deutsche Marktpräsenz oft unterschätzt wird, legte mit satten 13,7 Prozent am deutlichsten zu, was dem Hersteller 3,6 Prozent Marktanteil bescherte. Ebenfalls kräftig zogen Audi (+9,5 Prozent, 7,6 Prozent Marktanteil) und BMW (+8,5 Prozent, 9,7 Prozent Marktanteil) an. Volkswagen, nach wie vor Markt-Kapitän mit bequemen 19,1 Prozent, dümpelte mit einem Mini-Plus von 0,5 Prozent durch den November – Vorsprung durch Beständigkeit? Währenddessen mussten Hersteller wie Smart, Porsche, MAN, Mercedes und Opel Verluste hinnehmen.
Bei den Importeuren knallten vor allem bei BYD die Sektkorken: Ein Zuwachs um unfassbare 834 Prozent (kein Tippfehler!) auf einen Anteil von 1,6 Prozent. Ebenfalls Wertsteigerungen schafften Fiat (+41 Prozent), Seat (+14 Prozent), Citroen (+12 Prozent), Skoda (+11,5 Prozent), Dacia (+9 Prozent) und Mazda (+6 Prozent). Demgegenüber mussten Platzhirsche wie Peugeot, Toyota, Volvo, Renault, Hyundai und Kia Einbußen einstecken.
Und dann ist da noch das Riesenthema Elektro: Ein Plus von fast 60 Prozent – über 55.000 vollelektrische Neuwagen wurden neu zugelassen. Das bedeutet inzwischen einen Anteil von über 22 Prozent. Plug-in-Hybride machen noch gut 13 Prozent aus, während Benziner (24 Prozent) und Diesel (knapp 12 Prozent) weiter an Boden verlieren. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der Neuwagen rasselte um gut 14 Prozent nach unten und liegt jetzt bei 98 Gramm pro Kilometer. Ganz ehrlich? Es geht doch, wenn man will.
Kurzum: Der November 2025 brachte der deutschen Autobranche Licht und Schatten. Besonders auffällig sind die massiven Zuwächse bei privaten Autokäufen und elektrisch angetriebenen Neuwagen. Der Marktführer VW bleibt gelassen, während Ford und BYD (aus China!) ungewöhnlich stark punkten. Der Anteil emissionsarmer Pkw wächst – übrigens eine Entwicklung, die nicht nur den Herstellern, sondern auch der Umwelt gefällt. Was keine Statistik aussagt: Unter den Privatleuten gibt es offenbar noch immer eine ordentliche Portion Autoliebe, auch wenn sich die Vorzeichen langsam verschieben.
Recherche-Update: Andere Medien berichten aktuell, dass der Absatz elektrischer Fahrzeuge besonders wegen sinkender Förderungen und ungewisser Rahmenbedingungen im kommenden Jahr mit Spannung beobachtet wird. Ein halbes Auge gilt auch den weiter sinkenden Diesel-Zulassungen und der Frage, wie stark die Preisdynamik bei Neuwagen durch Inflation und Lieferkettenthemen beeinflusst wird. Die Einfuhr asiatischer Marken, vor allem BYD und zunehmend auch Nio, JAC u.ä., mischt den deutschen Markt kräftig auf. Politisch fordern einige Stimmen mehr Klarheit und Investitionen in Ladeinfrastruktur, um das Ziel der E-Mobilität nicht aus den Augen zu verlieren.