Merz setzt darauf, dass die EU sich – trotz der Bedenken einiger Länder, vor allem Belgien – zur Freigabe eingefrorener russischer Vermögenswerte zugunsten der Ukraine durchringen kann. Im Fokus des Gipfels stehen zudem die beinahe endlosen Verhandlungen über das Mercosur-Abkommen, das nach Jahrzehnten endlich abgeschlossen werden sollte, um Europas außenpolitische Glaubwürdigkeit im Handel zu bewahren. Tatsächlich wächst unter den EU-Staaten der Druck, beim Umgang mit russischen Geldern eine gemeinsame Linie zu finden, während die Ukraine auf konkrete Unterstützung hofft und Südamerika auf ein Signal aus Brüssel wartet. Weitere aktuelle Entwicklungen: Am Donnerstag berät die EU auch über ein 50-Milliarden-Hilfspaket für die Ukraine, das von Ungarn blockiert wird. Trotz Widerständen einigten sich die Staaten auf die Einleitung von Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine, und die Debatte über eingefrorene russische Vermögen dreht sich zunehmend um rechtliche Details, deren Klärung voraussichtlich noch Wochen dauern wird. Die Diskussionen über das Mercosur-Abkommen geraten unter Zeitdruck, nachdem insbesondere Frankreich und die neue argentinische Regierung zuletzt Bedenken signalisiert haben.