Mittelstand in der Krise: Umsätze im Sinkflug

Der Motor der deutschen Wirtschaft stottert – insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen kämpfen mit rückläufigen Einnahmen und steigendem Kostendruck.

20.10.25 18:40 Uhr | 172 mal gelesen

Es ist ernüchternd: Im Vergleich zum Vorjahr verbuchten mittelständische Firmen im September einen preis- und saisonbereinigten Umsatzrückgang von satten 2,7 Prozent. Diese wenig rosigen Zahlen stammen aus dem Datev-Mittelstandsindex, den die FAZ kürzlich zitiert hat. Einen Lichtblick? Fehlanzeige. "Die Hoffnungen auf eine sommerliche Stabilisierung sind wohl leider verflogen," räumte Timm Bönke, Chefvolkswirt bei Datev, ein – was gar nicht überrascht, wenn man die Details betrachtet. Besonders das Gastgewerbe, ohnehin seit Jahren eine Baustelle, steht mit einem satten Minus von 4,5 Prozent besonders schlecht da; auch die Bau-Branche und das verarbeitende Gewerbe leiden mit Rückgängen nahe drei Prozent. Der Vorstandschef der Datev-Genossenschaft, Robert Mayr, wird deutlich: "Der Reformstau macht uns allen schwer zu schaffen." Das schlägt sich sichtbar auch auf dem Arbeitsmarkt nieder. Die Beschäftigung bei Mittelständlern nahm im besagten Zeitraum um 0,1 Prozent ab, und der Grund dafür ist nicht schwer auszumachen: Die Gehälter sind dieses Jahr um 4,1 Prozent gestiegen, damit zwar weniger rasant als zuvor und über der aktuellen Inflation, doch das hilft den Unternehmen wenig, die zwischen Kostendruck und Umsatzflaute zerrieben werden. Die dem Index zugrundeliegenden Daten von über einer Million Unternehmen zeichnen ein reales, wenn auch beunruhigendes Bild der ökonomischen Stimmungslage im Land.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Deutschlands Mittelstand rutscht immer tiefer in die wirtschaftliche Flaute. Der Datev-Mittelstandsindex, basierend auf Echtzeitdaten zahlreicher kleiner und mittlerer Firmen, dokumentiert nicht nur sinkende Umsatzwerte, sondern auch eine stagnierende oder gar leicht schrumpfende Beschäftigungslage. Branchen wie das Gastgewerbe sind besonders hart getroffen – was auch mit fehlenden politischen Reformen und steigenden Personal- sowie Betriebskosten zusammenhängt. In den letzten 48 Stunden berichten unter anderem die "Süddeutsche Zeitung" und "FAZ", dass die Stimmung im Mittelstand angesichts der hohen Bürokratiebelastung und schleppender Verfahren in Politik und Verwaltung weiter sinkt, während steigende Energiekosten und ein unsicheres Exportumfeld die Aussichten weiter eintrüben (Quelle: [FAZ](https://www.faz.net), [Süddeutsche Zeitung](https://www.sueddeutsche.de)). Ein weiterer Punkt, der häufig genannt wird: Die Investitionsbereitschaft sinkt, immer mehr Unternehmen verschieben geplante Projekte – ein Signal für eine mögliche längere Schwächephase der deutschen Wirtschaft (Quelle: [Spiegel](https://www.spiegel.de)).

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