Nahost am Scheideweg: Ein Themenabend auf ARTE – Ab 25.11. online, 2.12. im TV

Ein bewegender Themenabend auf ARTE gewährt schonungslos offene Einblicke in die Konfliktherde Gaza und Syrien, zeigt Schicksale zwischen Hoffnung und Schrecken – ab 25. November auf arte.tv, TV-Ausstrahlung ab 2. Dezember.

heute 12:21 Uhr | 17 mal gelesen

Ab dem 25. November kann man auf arte.tv ein außergewöhnliches Programm verfolgen: Unter dem Motto 'Brandherd Nahost' wirft ARTE einen differenzierten Blick in die Konfliktzonen Gaza und Syrien. Während Reporter der AFP in Gaza unter Lebensgefahr dokumentieren, wie der Krieg real erlebt wird – und sich dabei gegen Vorwürfe von allen Seiten behaupten müssen –, sprechen in Syrien Folteropfer sowie einstige Unterstützer von Assads Regime offen über systematische Brutalität und das zwielichtige Erbe des Machthabers. Nicht selten drängt sich die Frage auf: Was bleibt, wenn ein Regime stürzt? Was, wenn die Überlebenden zurückkehren und eine Zukunft aufbauen wollen, deren Boden buchstäblich und sinnbildlich verbrannt ist? Der Abend ist dicht getaktet: - 20:15 Uhr (online) startet "Inside Gaza", ein Dokumentarfilm, der zeigt, wie isoliert internationale Medien im Gazastreifen nach dem Angriff der Hamas und Israels Reaktion waren. Die AFP-Reporter sind teilweise letzte unabhängige Zeugen der Gewalt vor Ort. - Ab 21:30 Uhr (ab 25.11. online): "Syriens Folterkerker" taucht tief in syrische Gefängnisse ein, schildert das Grauen von Masseninhaftierungen und dem Verschwindenlassen Oppositioneller. Die Doku macht klar, dass Hoffnung auf Aufbruch mühsam erkämpft werden muss. - 22:25 Uhr (ab 2.12. online): "Syrien nach Assad – Kampf um die Zukunft" wagt einen Blick in ein Jahr nach dem Regimesturz: Rückkehrer und Minderheiten spielen in den Ruinen der Nation eine tragende Rolle, ihre Zerrissenheit und ihr Mut stehen im Zentrum. - 23:20 Uhr (ab 2.12. online): "Tracks East: Gaza, zwischen Hashtags und Hoffnung" setzt zum Tagesausklang auf authentische Stimmen und digitale Berichterstattung, fragt: Hat Trumps Friedensplan überhaupt noch irgendeinen Wert? Und was wünschen sich die Menschen vor Ort überhaupt? Wer selbst einmal genau hinschauen, Emotionen, Dilemmata und vielleicht auch vorsichtige Hoffnung spüren will, sollte sich den Themenabend nicht entgehen lassen.

Die Konflikte im Nahen Osten bleiben weiterhin von Gewalt, politischer Unsicherheit und menschlichen Tragödien geprägt. Im Gazastreifen hat sich die humanitäre Lage seit dem jüngsten Krieg gegen Israel noch weiter verschärft, Hilfsorganisationen berichten von dramatischen Zuständen: Viele Menschen sind ohne Strom, Wasser, und die medizinische Versorgung ist rudimentär. Parallel dazu ringt Syrien nach dem vermeintlichen Sturz des Assad-Regimes mit internen Machtkämpfen – Armut und ethnische Spannungen eskalieren, laut aktuellen Berichten sind besonders Minderheiten sowie Rückkehrer aus dem Exil gefährdet. Auffällig ist, dass gerade dort, wo die internationale Gemeinschaft wegschaut oder keine klaren Perspektiven bietet, eine Stimmung aus Misstrauen und Hoffnungslosigkeit wächst. Dennoch gibt es auch Stimmen, die an einen allmählichen Wiederaufbau glauben und sich für Versöhnung einsetzen, obwohl der Prozess, so scheint es, von Misstrauen und Angst begleitet ist. Die ARTE-Dokumentationen greifen diese komplexen Realitäten vielschichtig auf und lassen sowohl Betroffene als auch scharfsinnige Beobachter zu Wort kommen.

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