Es hat fast schon Züge eines Rituals: Die Debatte um den Wolf flammt regelmäßig auf, und nun steht wieder ein Entschluss auf Bundesebene im Raum. Die Bundesregierung möchte den Wolf ins bundesweite Jagdrecht integrieren. Für NRW-Umweltminister Krischer ist das eher Aktionismus als echte Problemlösung. Er meint, das bringe praktisch wenig, denn in etlichen Bundesländern sei das längst Realität – und an der praktischen Handhabung habe sich dadurch kaum etwas bewegt. 'Unterm Strich bleibt der Wolf eine geschützte Art. Jagdrecht hin oder her, Freifahrtscheine wird es rechtlich nicht geben. Gerichte würden ein blindes Abschießen sofort stoppen', mahnt Krischer. Was wirklich fehle: klare, nachvollziehbare Regeln, wann ein Wolf wegen großer Schäden entfernt werden dürfe – und dazu ließe der Berliner Gesetzentwurf schlicht zu viele Fragen offen. Krischer betont aber auch: Die meisten Wölfe sorgten ohnehin niemals für Probleme. Sie sollten einfach normal dazugehören und nicht zur Projektionsfläche übersteigerter Ängste werden.
NRW-Umweltminister Oliver Krischer kritisiert das neue Jagdrecht für Wölfe, das die Bundesregierung plant, als ineffektiv und zu unkonkret. Er vermisst vor allem klare, juristisch belastbare Regelungen, wann problematische Wölfe geschossen werden dürfen, da der Wolf an sich weiterhin streng geschützt bleibe. In den vergangenen Tagen berichteten verschiedene Nachrichtenportale erneut von Angriffen auf Nutztiere in Niedersachsen und Bayern, was die Debatte vor Ort weiter befeuert. Beispielsweise titelt die 'taz', dass sich die Bundesregierung viel Streit um Wölfe eingehandelt hat, während betroffene Bundesländer konkrete Hilfen fordern und Naturschützer den Schutzstatus betonen (https://taz.de). Die Diskussion bleibt also emotional aufgeladen – und eine Lösung, die Landwirtschaft, Naturschutz und Gerichte gleichermaßen zufriedenstellt, ist weiterhin nicht in Sicht.