Özdemir bleibt kämpferisch: Grüne hoffen weiter auf Wahlsieg im Südwesten

Trotz ungünstiger Umfragen hält Cem Özdemir, grüner Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2026 in Baden-Württemberg, einen Wahlerfolg immer noch für machbar – die Hoffnung stirbt zuletzt.

heute 04:19 Uhr | 26 mal gelesen

Ja, die Prognosen sprechen momentan eine eher nüchterne Sprache: Die Grünen liegen in Baden-Württemberg derzeit um die 20 Prozent, während die CDU sich auf 30 Prozent stützt. Dennoch wirkt Özdemir nicht niedergeschlagen. Im Gespräch mit dem 'Handelsblatt' betonte er, die Lage sei offener als sie auf den ersten Blick scheine. "Viele Leute sind die ewigen Grabenkämpfe und das Dauer-Drama in der Politik leid," so Özdemir, und das kann ich irgendwie nachvollziehen – manchmal wünscht man sich ja einfach nur Klartext und keine Inszenierung. Persönlich liegt er laut Umfragen vor seinem Hauptkonkurrenten Manuel Hagel (CDU). Ein schönes Polster, aber auch kein Selbstläufer. Entscheidend, so sagt Özdemir selbst, sei es, den Wählerinnen und Wählern stärker zu vermitteln, dass er tatsächlich für Baden-Württemberg antritt – Gesicht zeigen, sozusagen. Nebenbei deutete er an, dass es nicht reicht, bloß auf den CDU-Vorsprung zu schielen oder gar die Linke als Alternative zu betrachten. Vor allem bei städtischen Links-Wählern will Özdemir Punkten, während er der Linkspartei praktisch jeglichen Gestaltungswillen abspricht. Ein Seitenhieb mit Ansage. Übers Wochenende bleibt die Stimmung jedenfalls angespannt – und optimistisch, je nach Perspektive. Es ist Wahlkampf, da regiert nicht immer der kühlste Kopf, sondern oft auch eine Prise Trotz.

Cem Özdemir gibt sich trotz geringen Umfragewerten weiterhin zuversichtlich, dass die Grünen in Baden-Württemberg die Landtagswahl 2026 gewinnen können. Neben dem aktuellen Rückstand auf die CDU verweist er auf seine persönliche Beliebtheit und nimmt sich vor, sein Profil stärker zu schärfen. Entscheidend wird sein, sowohl konservative Wechselwähler als auch linke Großstadtmilieus an die Grünen zu binden, zumal die Partei zuletzt unter wachsendem Konkurrenzdruck von SPD und Linke steht. Laut aktuellen Berichten wurde Özdemir auf Parteitagen für seinen kritischen, aber nicht verbitterten Ton gelobt. Viele Analysten sehen die kommenden Monate als richtungsweisend – angesichts steigender Unsicherheiten und einer dynamischeren politischen Stimmung können sich Trends noch ändern. Die Frage bleibt, ob Özdemirs Strategie, sowohl Distanz zur Linkspartei als auch Angriffslust auf die CDU zu zeigen, langfristig aufgeht.

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