Ostsee in Bewegung: Schwedens Verteidigungsminister beobachtet Verschiebung der Kräfteverhältnisse

Pal Jonson, Schwedens Verteidigungsminister, wirft Russland gezielte hybride Provokationen in der Ostseeregion vor – während sich das Machtgefüge laut ihm spürbar zugunsten der NATO wandelt.

heute 15:19 Uhr | 54 mal gelesen

"Russlands Angriff auf die Ukraine hat nicht nur jenseits unserer Grenzen Wellen geschlagen, sondern zieht auch an der Ostsee neue Linien im Sand", äußert Jonson gegenüber dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Für ihn ist klar: Was in der See passiert, steht in direktem Zusammenhang mit dem Angriffskrieg Moskaus. Die Russische Föderation, so behauptet er, verliert zunehmend an Einfluss auf dem Wasser – und bleibt dabei im Westen unter genauer Beobachtung. Anders als noch im Kalten Krieg, als die russische Marine die Gewässer beinahe nach Belieben und weitgehend unbehelligt durchqueren konnte, habe sich das Gleichgewicht fundamental verschoben. Zwar hält Russland mit Kaliningrad und St. Petersburg historische Bastionen, aber ansonsten, so Jonson, dominierten Schweden und die NATO-Verbündeten das Geschehen sowohl auf als auch unter der Oberfläche. Nach seinem Eindruck bleibt Russland mittlerweile wenig Spielraum, in der Ostsee ungesehen oder gar störungsfrei zu agieren.

Der schwedische Verteidigungsminister Pal Jonson betont, dass die Ostsee zunehmend zum Schauplatz hybrider Kriegsführung wird, angetrieben durch Russlands anhaltende Aggressionen gegen die Ukraine und den Westen. Im Vergleich zum Kalten Krieg sieht Jonson einen markanten Wandel: Während Russland aktuell an Einfluss und Handlungsspielraum verliert, kontrollieren Schweden und die NATO-Partner die maritime Präsenz und Überwachung. Aktuelle Berichte heben hervor, dass Schweden bereits seine militärische Verteidigungsbereitschaft erhöht und Sicherheitskooperationen mit den baltischen Ländern sowie Finnland vertieft hat, um der gestiegenen Bedrohung durch russische Sabotageaktionen und Desinformation zu begegnen. Die zunehmende militärische Integration Schwedens in die NATO – offiziell seit März 2024 Mitglied – unterstreicht diesen Kurs, während Experten darauf hinweisen, dass die Ostsee nicht nur militärisch, sondern auch in Sachen kritischer Infrastruktur wie Unterseekabeln und Pipelines ein Brennpunkt bleibt.

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