Polens Außenminister plädiert für mögliche Flugverbotszone über der Ukraine

Nach jüngsten Vorfällen mit russischen Drohnen über polnischem Gebiet schlägt Außenminister Radoslaw Sikorski vor, dass westliche Länder russische Flugobjekte bereits im ukrainischen Luftraum abfangen.

14.09.25 17:12 Uhr | 4 mal gelesen

Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung äußerte Radoslaw Sikorski, dass die Einführung einer Flugverbotszone über der Ukraine in Betracht gezogen werden sollte. Laut Sikorski könnten die NATO und die EU diese Maßnahme technisch umsetzen, jedoch könne Polen diese Entscheidung nicht alleine treffen, sondern bräuchte die Zustimmung ihrer Verbündeten. Zusätzlich empfahl er ein abgestimmtes Vorgehen gegen die sogenannte russische Schattenflotte in der Ostsee. Deutschland oder die NATO könnten seiner Meinung nach eine maritime Kontrollzone in der Nordsee einrichten, um die Zufahrt von alten russischen Schiffen in die Ostsee besser zu kontrollieren. Sikorski warnte, dass der Untergang dieser Schiffe eine nie dagewesene Umweltkatastrophe verursachen könnte.

Polens Außenminister Sikorski hat vorgeschlagen, dass westliche Verbündete den Abschuss russischer Drohnen und Raketen bereits im ukrainischen Luftraum erwägen sollten, nachdem eine russische Drohne Polen gestreift hatte. Außerdem warnt er vor der Gefahr, die von maroden russischen Tankschiffen in der Ostsee ausgeht, deren Untergang eine umweltpolitische Krise auslösen könnte. In den letzten Tagen wurde dieses Thema intensiv in der europäischen Presse diskutiert, wobei Bedenken hinsichtlich einer direkten militärischen Konfrontation zwischen der NATO und Russland geäußert wurden. Mehrere Analysten und Politiker wiesen darauf hin, dass eine Flugverbotszone zu einer Eskalation führen und die NATO unmittelbar in den Ukrainekrieg hineinziehen könnte. Laut aktuellen Berichten aus verschiedensten Medien wurde innerhalb der NATO ein mögliches koordiniertes Vorgehen gegen die russische Schattenflotte diskutiert, da nach Aussagen von Experten das Risiko von Umweltkatastrophen in der Ostsee weiter steigt.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Laut einem ausführlichen Bericht auf spiegel.de herrscht innerhalb der NATO erhebliche Zurückhaltung gegenüber einer Flugverbotszone in der Ukraine, da eine solche Maßnahme als sehr riskant und als potenzieller Schritt hin zu einem direkten Konflikt mit Russland angesehen wird. Es wurde betont, dass die technische Machbarkeit zwar vorhanden sei, aber das politische Risiko für Europa sehr hoch bleibt. Zugleich analysiert der Artikel die möglichen rechtlichen Hürden sowie die Reaktionen der russischen Regierung. Quelle: Der Spiegel)

2. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, wird die russische Schattenflotte in der Ostsee zunehmend zum Problem: Die so genannten "Geisterflotten" bestehen aus überalterten Öltankern, die geopolitisch schwer kontrollierbar und technisch marode sind, was mehrfache Umweltgefahren birgt. Nach Experteneinschätzung könnten Leckagen oder ein Schiffsuntergang zu erheblichen Umweltschäden führen, wobei insbesondere der Schutz der Ostsee vor illegalen Öltransfers in den Fokus rückt. Die Regierungen erwägen derzeit eine Ausweitung von Überwachungsmaßnahmen, um die Risiken zu minimieren. Quelle: Süddeutsche Zeitung)

3. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung beleuchtet die politischen Konsequenzen eines möglichen westlichen Eingreifens im ukrainischen Luftraum und betont die Notwendigkeit einer engen Abstimmung unter den NATO-Partnern. Die polnische Regierung unterstreiche, dass jede Entscheidung nur gemeinsam mit den Verbündeten gefällt werden könne, um ein Alleingang mit unkalkulierbarem Eskalationspotenzial zu verhindern. Insbesondere die Sorge vor einer ungeplanten militärischen Eskalation prägt laut Artikel die aktuelle Haltung der europäischen Sicherheitspolitik. Quelle: FAZ)

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