Postbank beschleunigt Schließung von Filialen – Großteil bis Jahresende geplant

Die Postbank plant, bis Ende dieses Jahres rund drei Viertel ihrer angestrebten Filialschließungen zu vollziehen.

08.09.25 06:48 Uhr | 3 mal gelesen

Wie Dominik Hennen, der bei der Deutschen Bank das Privatkundengeschäft für die Postbank verantwortet, gegenüber dem "Handelsblatt" erklärte, wurden bisher 161 von 230 geplanten Filialen geschlossen. Bis Ende 2025 soll die Anzahl verbleibender Standorte auf etwa 175 reduziert werden. Das gesamte Restrukturierungsprogramm soll spätestens Anfang 2027 abgeschlossen sein. Hennen betonte, dass durch die Schließungen nur ein minimaler Umsatzverlust in niedriger einstelliger Millionenhöhe entstanden sei und keine negativen Geschäfteinflüsse zu spüren sind. Trotz der Reduzierung des Filialnetzes verliert die Postbank sogar weniger Kundinnen und Kunden als bei früheren Abbaurunden und kann gleichzeitig neue gewinnen – beispielsweise durch eine vielbeachtete Tagesgeldaktion mit etwa 60.000 Neukunden. Insgesamt verzeichne die Bank weder einen Rückgang an Erträgen noch an Kunden.

Die Postbank setzt ihren Filialabbau zügig fort und will den Großteil der Schließungen schon bis Ende 2024 umsetzen. Trotz eines schrumpfenden Filialnetzes berichtet die Bank über stabile bis leicht steigende Erträge und Bestandskunden. Der Trend zur Digitalisierung und ein verstärktes Online-Angebot ermögliche es, die Kundenbindung zu erhalten oder sogar auszubauen. In der gesamten deutschen Bankenlandschaft ist zu beobachten, dass zahlreiche Institute ihre Filialnetze verkleinern, um Kosten zu senken und sich stärker auf digitale Dienstleistungen zu konzentrieren. Dabei bleibt das Thema der Versorgung im ländlichen Raum weiterhin umstritten: Einige Finanzdienstleister kooperieren mit lokalen Einzelhändlern, um Grundfunktionen zu sichern. Die Deutsche Bank plant, nach der Konsolidierung der Postbank, ihr digitales Angebot weiter auszubauen, wie jüngste Marktstudien und Presseberichte vermelden. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf verbesserten mobilen Bankservices und einfacheren Zugangsmöglichkeiten für ältere Kundengruppen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

In einem aktuellen Artikel der FAZ wird berichtet, dass der Trend zur Filialschließung bei Banken bundesweit anhält, wobei neben Kosteneinsparungen auch der verstärkte Kundenwunsch nach digitalen Dienstleistungen eine Rolle spielt; ländliche Regionen beklagen jedoch Einschränkungen beim persönlichen Service und der Bargeldversorgung (Quelle: FAZ).

Die Süddeutsche Zeitung analysiert, dass sich Banken an neue Bedürfnisse anpassen müssen: Während die Digitalisierung viele Abläufe vereinfacht, fühlen sich vor allem ältere Kunden von der Umstellung abgehängt; innovative Angebote wie mobile Filialen oder Kooperationen mit Supermärkten sollen zumindest Grunddienste sichern (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Laut einem Beitrag auf Zeit Online setzt die Deutsche Bank nach wie vor auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Digitalisierung und persönlicher Beratung – Ziel sei es, durch Investitionen in Technologie, Kundenservice und Personalbindung auch zukünftige Herausforderungen zu meistern (Quelle: Die Zeit).

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