Princeton-Professor Brunnermeier zweifelt an Klimaneutralitätszielen von Deutschland und EU

Markus Brunnermeier, renommierter Wirtschaftsprofessor an der Princeton University und kürzlich von der Bundesregierung als Fachmann eingeladen, hinterfragt die ambitionierten Klimaneutralitätsziele Deutschlands und der EU.

heute 16:16 Uhr | 69 mal gelesen

Laut einem Interview mit dem 'Handelsblatt' äußert Brunnermeier, dass Klimaschutzmaßnahmen differenzierter gestaltet werden müssten. Er betont, der nachhaltigste Weg zu einer klimaneutralen Welt sei, wenn Deutschland technologische Innovationen hervorbringe, die den globalen Klimaschutz effizient machen und somit weltweit zum Vorbild werden. Brunnermeier warnt davor, innerhalb Deutschlands das Klimaziel auf Kosten der eigenen Industrie rücksichtslos verfolgen zu wollen, da dies international keinen Ansporn zum Nachahmen böte. Weiterhin fordert er von der deutschen Regierung mehr Engagement in grundlegenden Reformen, da er Deutschland für zu skeptisch gegenüber Veränderungen hält. Um als Wirtschaftsstandort zukunftsfähig zu bleiben, sei laut Brunnermeier ein neuer Impuls und eine motivierende Vision notwendig.

Markus Brunnermeier vertritt die Ansicht, dass Deutschlands und Europas Ziele zur Klimaneutralität zu kurz greifen, solange sie nicht durch technologische Durchbrüche gestützt werden. Er sieht die Gefahr, dass eine zu enge Fokussierung auf innerländische Emissionsreduktionen die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie schwächt und keine globale Signalwirkung entfaltet. Die Debatte um Klimaziele ist aktuell besonders präsent, nachdem die jüngste EU-Klimaschutzbilanz zeigt, dass viele Mitgliedsstaaten beim Ausstoß von Treibhausgasen hinter den Vorgaben zurückbleiben. Internationale Experten sehen Technologien wie CO2-Abscheidung, Wasserstoffwirtschaft und Digitalisierung als entscheidende Hebel, um den Spagat zwischen Klimaschutz und Industrieerhalt zu meistern. Viele Medienkommentare setzen sich derzeit mit der Balance zwischen politischem Willen, technischer Machbarkeit und sozialem Rückhalt auseinander, was die Diskussion um Brunnermeiers Standpunkt zusätzlich belebt.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die Süddeutsche Zeitung analysiert in einem ausführlichen Beitrag die Mitschuld struktureller Hemmnisse an stockenden Klimaschutzmaßnahmen in Deutschland und diskutiert, wie politische Blockaden Innovationen im Energiesektor ausbremsen. Die Autoren fordern gezielte Investitionen in Wasserstoff und erneuerbare Energien, um international eine Führungsrolle einzunehmen. Sie sehen akuten Handlungsbedarf, um Wirtschaft und Umwelt gleichermaßen zu stärken. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Die FAZ beleuchtet in einem langen Artikel die aktuelle EU-Klimapolitik, unter anderem die Debatten um die Verschärfung von Emissionszielen und CO2-Grenzausgleichsmechanismen. Dabei wird herausgearbeitet, dass ein technologiebasierter Ansatz zentrale Voraussetzung dafür ist, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz in Einklang zu bringen. Es werden verschiedene Meinungen von Ökonomen und Politikern zur Notwendigkeit grundlegender Reformen vorgestellt. Quelle: FAZ

Der Spiegel berichtet umfassend über die durch den Klimawandel ausgelösten Herausforderungen für deutsche Industrieunternehmen und analysiert, inwiefern Gesetzesverschärfungen einerseits Innovationen ankurbeln, andererseits aber auch Standortrisiken birgen. Der Beitrag beleuchtet die unterschiedlichen Strategien großer Industriekonzerne und die Forderungen nach staatlicher Unterstützung bei Forschung und Entwicklung. Abschließend wird diskutiert, ob das aktuelle politische Tempo mit dem notwendigen technologischen Wandel Schritt halten kann. Quelle: Spiegel

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