Proteste vor dem Auswärtigen Amt in Berlin gegen Israels Politik

Palästina-solidarische Demonstrationen nähern sich dem politischen Zentrum: Am Donnerstag versammelten sich Hunderte Menschen unmittelbar vor dem Auswärtigen Amt in Berlin, um Israels Handeln im Gazastreifen zu kritisieren.

02.10.25 17:21 Uhr | 97 mal gelesen

Ein starkes Polizeiaufgebot schützte das Gebiet rund um das Außenministerium während der Kundgebung. Die Demonstration stand unter dem Motto 'Solidarität mit der Sumud-Flottille – Stoppt den Genozid in Gaza – Keine Waffenlieferungen an Israel', wobei die Sumud-Flottille eine Hilfsmission für den Gazastreifen darstellt, die zuletzt weitgehend von der israelischen Marine aufgehalten wurde. Die Demonstrierenden forderten unter anderem EU-Sanktionen gegen Israel, was von der Bundesregierung am selben Tag deutlich abgelehnt wurde. Ein Regierungssprecher betonte, dass sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene derzeit keine entsprechenden Entscheidungen über Sanktionen anstünden.

Die Demonstration vor dem Auswärtigen Amt ist Teil einer Reihe wachsender Proteste vor deutschen Regierungsgebäuden, die speziell mit dem Gaza-Krieg und der deutschen Nahost-Politik zusammenhängen. In ganz Europa gibt es derzeit verstärkte öffentliche Aktionen für einen Waffenstillstand und verstärkte politische Diskussionen über Rüstungsexporte in Krisengebiete wie Israel. Neuere Berichte zeigen, dass auch in anderen Hauptstädten – darunter London und Paris – vergleichbare Proteste stattfinden, wobei Regierungen unter Druck geraten, ihre außenpolitischen Positionen anzupassen. In Deutschland bleibt die Position der Bundesregierung bezüglich Waffenlieferungen und Sanktionen bislang unverändert. Laut aktuellen Medienberichten (z.B. Quelle: tagesschau.de) stoßen die Proteste sowohl bei Befürwortern als auch Kritikern der deutschen Nahostpolitik auf große Resonanz. Erhöhte Polizeipräsenz und eine intensivere öffentliche Debatte begleiten derzeit alle diesbezüglichen Demonstrationen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Der Spiegel berichtet ausführlich über die steigenden Spannungen durch Solidaritäts- und Pro-Palästina-Demonstrationen in Deutschland. Dabei wird insbesondere auf die Reaktionen der politischen Parteien und die sicherheitspolitischen Maßnahmen in Berlin und anderen Großstädten eingegangen. Viele Stimmen fordern mehr Engagement für eine diplomatische Lösung und einen stärkeren Schutz von jüdischen Gemeinden. Quelle: Der Spiegel

Die Süddeutsche Zeitung analysiert die Debatten um deutsche Waffenexporte nach Israel und diskutiert deren rechtliche und politische Dimensionen. Deutschland stehe nach wie vor zu seiner historischen Verantwortung gegenüber Israel, müsse aber gleichzeitig die Lage der palästinensischen Zivilbevölkerung berücksichtigen. Im Zentrum steht die Frage, wie Deutschland auf Forderungen nach Sanktionen reagieren sollte. Quelle: Süddeutsche Zeitung

FAZ veröffentlichte vor kurzem eine groß angelegte Reportage zum Thema Nahostpolitik in Deutschland. Sie beleuchtet die innenpolitischen Konflikte, die vielfältigen gesellschaftlichen Haltungen und das Dilemma zwischen Solidarität mit Israel und Kritik an dessen Politik. Dabei werden auch Stimmen aus der Zivilgesellschaft zitiert, die sich für einen sofortigen Waffenstillstand aussprechen. Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung

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