Puma-Investor schlägt Zusammenschluss mit Adidas vor

Angesichts sinkender Börsenwerte verlangen Aktionäre radikale Schritte von Puma.

12.09.25 16:16 Uhr | 3 mal gelesen

Roy Adams, Mitbegründer des amerikanischen Investors Metronuclear, äußerte gegenüber dem "Handelsblatt", dass eine Fusion mit Adidas eine sinnvolle Alternative sei, falls der CEO Arthur Höld es nicht schaffe, die Marke Puma zu stabilisieren und die Kosten zu senken. Zunächst sollte Höld jedoch versuchen, das Unternehmen mit eigenständigen Maßnahmen wieder auf Wachstumskurs zu führen. Im Hintergrund gibt es Gerüchte, dass der Hauptaktionär Artemis, die Investmentgesellschaft der französischen Pinault-Familie, über einen Ausstieg nachdenkt. In einem Brief an die Vorsitzende des Puma-Aufsichtsrates und Artemis-Vize Héloïse Temple-Boyer kritisiert Metronuclear das aktuelle Management scharf und sieht die Interessen von Minderheitsaktionären nicht ausreichend berücksichtigt. Artemis habe laut Metronuclear zu viel Einfluss und es drohten Interessenskonflikte, sollte die Familie tatsächlich einen Verkauf erwägen. Metronuclear, das 200.000 Puma-Aktien besitzt, sieht in einer möglichen Fusion mit Adidas zahlreiche potenzielle Synergieeffekte zwischen den beiden deutschen Traditionsunternehmen. Allerdings geht die Branche von einer solchen Fusion nicht aus, auch weil Adidas nach negativen Erfahrungen mit Reebok aktuell auf eine Fokussierung seiner Kernmarke setzt.

Puma steht angesichts eines dramatischen Kursrutsches und aktionärsseitiger Unzufriedenheit unter hohem Druck. Der amerikanische Investor Metronuclear fordert vom Management entweder eine konsequente Sanierung oder die Prüfung eines Zusammenschlusses mit Adidas, um die Marke zu retten. Als weitere Entwicklung ist zu beobachten, dass Puma-Großaktionär Artemis womöglich einen Rückzug erwägt, während Adidas nach jüngsten Erfolgen seine Ein-Marken-Strategie verfolgt und an einer neuen Fusion offenbar kein Interesse hat. In aktuellen Berichten anderer Wirtschaftsmedien wird zudem auf die sinkenden Margen im Sportartikelhandel und wachsende Konkurrenz durch Online-Plattformen sowie die Bedeutung nachhaltiger Produktion für den Markterfolg beider Unternehmen hingewiesen. Die Aktienmärkte reagieren zurückhaltend auf Spekulationen über Übernahmen im europäischen Sportartikelbereich, da aus der Vergangenheit bekannt ist, dass Fusionen häufig weniger Synergien bieten als erhofft und in der Branche eine klare Fokussierung häufiger zum Erfolg führt.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Laut einem ausführlichen Artikel in der Süddeutschen Zeitung stehen deutsche Sportartikelhersteller wie Adidas und Puma aktuell vor erheblichen Herausforderungen im internationalen Wettbewerb, insbesondere durch den Druck asiatischer Marken sowie gestiegene Produktionskosten, während Fusionen in der Vergangenheit wegen zu großer kultureller und strategischer Unterschiede meist gescheitert sind (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, dass Adidas weiter auf eine Ein-Marken-Strategie setzt und nach der Trennung von Reebok ein beachtliches Umsatzwachstum verzeichnet, während Puma nach dem Börsensturz unter Führungsdruck steht und eine Fusion daher wenig wahrscheinlich sei (Quelle: FAZ).

Das Handelsblatt beleuchtet detailliert die Stimmung unter Puma-Investoren, benennt die Konflikte mit dem Hauptaktionär Artemis und nimmt eine Bewertung möglicher Fusionen in der Sportartikelbranche vor, wobei Experten betonen, dass Größe allein nicht zukunftsfähig sei (Quelle: Handelsblatt).

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