Parallel meldet sich auch Jan van Aken, Vorsitzender der Linken, zu Wort und bringt eine überraschende Einsicht: Es gibt tatsächlich Wohlhabende, die sich für zu gering besteuert halten – eine Erkenntnis, die ihm offenbar zu denken gibt. Auf 2025 blickt van Aken dann wieder versöhnlich, mit Hoffnung auf einen entspannten Sommer und politischen Rückenwind für die Linke in Berlin.
Bodo Ramelow steht exemplarisch für viele Politiker, die sich alltäglich im Netz Anfeindungen und Hasskommentaren ausgesetzt sehen. Nach eigenen Angaben hat der Bundestagsvizepräsident heute gelernt, gelassener zu reagieren und zwischen ironischer Überzeichnung und böswilligem Angriff zu unterscheiden – das sei eine kontinuierliche Übung, da das Netz kein Vergessen kennt. Interessant ist besonders die Beobachtung, wie diffuse Zuschreibungen und Schuldfragen im Internet inzwischen alle Bereiche erfassen: Ramelow berichtet, praktisch für jedes denkbare gesellschaftliche Thema angefeindet worden zu sein, unabhängig von der eigenen Haltung.
Jan van Aken bringt noch eine gesellschaftspolitische Komponente ins Spiel: Selbst große Vermögensbesitzer empfinden mittlerweile ihr Steueraufkommen als zu niedrig, was auf eine sich verändernde Diskussion in den oberen Einkommensschichten hindeutet.
Erweiterte Details: In jüngeren Meldungen wird immer wieder auf die psychische Belastung von Politikern durch digitale Angriffe hingewiesen – der Rückgriff auf Resilienztechniken und professionelle Hilfe mehren sich. Auch gesellschaftliche Debatten um die Regulierung von Hassrede und der Schutz der politischen Diskussionskultur im Netz erhalten Aufwind. Nach neuen Zahlen vom Digitalverband Bitkom nehmen Hassbotschaften im Netz seit Anfang 2024 weiter zu.