RTLZWEI 2025: Wie ‚Reality‘ zum Streaming-Motor wurde

München – Früher klassischer Fernsehsender, heute eine kraftvolle Multichannel-Realitätsschmiede: RTLZWEI setzt im Konkurrenzkampf um digitale Zuschauer neue Maßstäbe und glänzt mit intensiver Streaming-Nutzung. Die Münchner legen den Fokus auf echtes Leben, waghalsige Unterhaltung und dokumentarische Tiefe – der hauseigene Erfolg bei RTL+ spricht Bände.

heute 11:44 Uhr | 11 mal gelesen

Rückblickend auf das Jahr 2025 lässt sich klar sagen: RTLZWEI hat nicht nur das Fernsehformat gestemmt, sondern bleibt auch auf den Streamingkanälen populär wie eh und je. 3,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen – stabil, fast schon routiniert. Wer hätte das gedacht? Doch jenseits dieser Zahlen kann sich der Sender besonders über sein stark ausgebautes Streaming-Angebot freuen: Die Inhalte werden überall und jederzeit nachgefragt, wobei vor allem bewährte Serien und Formate wie digitale Evergreens funktionieren. Im TV wie im Web zählt RTLZWEI mittlerweile zu den Top-Lieferanten für RTL+ und zeigt, wie man die Offline- und Onlineräume erfolgreich verschmelzen lässt. Was steht im Zentrum? Die Doku-Soaps, darunter Dauerbrenner wie „Die Geissens“ oder „Die Wollnys“. Digitale Abrufe schießen durch die Decke, etwa 5,7 Millionen Stunden im Streaming für Robert Geiss und seine Familie sprechen Bände. „Davina & Shania - We Love Monaco“ gelang mit einer speziellen Folge gar ein Topwert von 9,1 Prozent Marktanteil. Aber auch Sozialdokus („Armes Deutschland“, „Hartz Rot Gold“, „Hartes Deutschland“) treffen den Nerv eines breiten – teils neugierigen, teils nachdenklichen – Publikums. Und dann ist da noch „Hartz und herzlich“: seit fast einer Dekade ein Spiegel sozialer Realitäten, mit inzwischen 12,5 Millionen Streamingstunden und über 21 Millionen Videoviews. Im Show- und Unterhaltungsbereich kann RTLZWEI mit Erfolgen wie „Love Island VIP“, „Kampf der Realitystars“ und dem neu eingeführten „Promihof“ auftrumpfen. „Love Island VIP“ hebt ab – bei den Jüngeren bis zu 10,7 Prozent Marktanteil, plus Streaminghalluzinationen von 32,6 Millionen Views. Fast schon nebenbei legt das Comedy-Urgestein „Nightwash“ ein Jubiläum hin, während die Daily Soap „Berlin – Tag & Nacht“ sich mühelos Platz 6 im digitalen Ranking schnappt. Spielfilmklassiker am Wochenende sichern zusätzliche Reichweite – was will man mehr? Auffallend ist, dass RTLZWEI crossmedial fast omnipräsent ist. Facebook, Instagram, TikTok, YouTube, Snapchat: Die Social Media-Kanäle des Senders zählen mittlerweile knapp fünf Milliarden Videoabrufe. Einzelne Geissens-Clips erreichen die Millionen, während das Top-Reel auf Instagram 8,1 Millionen mal gespielt wurde. Manchmal fragt man sich, welche Rolle das klassische Einschalten um Punkt 20:15 Uhr da eigentlich noch spielt. Unternehmensseitig läuft es trotz rauem Fahrwasser – die Medienbranche ist umkämpft und internationale Giganten machen Druck. CEO-Wechsel, neue Werbeallianzen („El Cartel Brothers“ mit Warner Bros. Discovery), frische Marken-Kampagnen für gesellschaftliche Themen (Hate Speech, Wahlen, Diskriminierung): Man merkt, dass sich RTLZWEI nicht scheut, unbequeme Themen und neue Wege anzugehen. Es bleibt also spannend, wie sich das „Home of Reality“ an der Schnittstelle von Unterhaltung und gesellschaftlichem Puls präsentiert – und ob dieser Kurs auch 2026 für Furore sorgen wird.

RTLZWEI hat sich im Jahr 2025 nicht nur auf dem klassischen TV-Markt behauptet, sondern sein digitales Angebot maßgeblich ausgebaut und seine Bedeutung als Streaming-Anbieter bei RTL+ ausgebaut. Besonders die bewährten Doku-Soaps und Sozialreportagen erzielen enorme Reichweiten, auch bei jüngeren Zielgruppen und auf Social-Media-Plattformen. Das Unternehmen positioniert sich mit gesellschaftlich relevanten Themen, neuen Managementstrukturen und Werbekooperationen gezielt gegen internationale Konkurrenz und bleibt somit ein wesentlicher Player im deutschen Reality-TV und Streaming. In aktuellen Medienberichten (Juni 2024) wird häufig betont, dass der Kampf um digitale Aufmerksamkeit in Deutschland ungekannt intensiv ist: Streaming-Plattformen wie RTL+ gewinnen weiter an Relevanz, deutsche Sender reagieren mit eigenproduzierten Formaten auf den Wandel und setzen verstärkt auf Social TV und Second Screen-Angebote. Die Marktdaten zeigen: Besonders Reality- und Doku-Inhalte schaffen es, hohe Engagementraten und junge Zielgruppen zu aktivieren. Trotz internationalem Marktdruck und stagnierender Werbeerlöse bleibt die Position von Anbietern wie RTLZWEI stabil, vor allem durch konsequente Multiplattform-Strategien, engen Zielgruppenfokus und Bereitschaft zur Innovation.

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