Mit unverkennbarem Nachdruck meldete sich Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, zu Wort: 'Der erbarmungslose Preiskampf im Lebensmitteleinzelhandel, vor allem bei Butter, muss aufhören.' Seine Vorstellung? Butter sollte so begehrt und wertgeschätzt sein wie exklusive Schokolade aus Dubai – eine ganz eigenwillige Metapher. Dazu betonte Rukwied, dass die Wertschätzung für deutsche Lebensmittel sich zwingend auch in höheren Preisen widerspiegeln müsse. Ein echter Apell an die großen Supermarktketten, ihren Einfluss endlich gezielt für die Unterstützung hiesiger Landwirte einzusetzen. Schließlich gehe es dabei nicht nur ums Prinzip, sondern auch um die Zukunft zahlreicher bäuerlicher Familienbetriebe – ein Thema, das emotional durchaus berührt, auch wenn so mancher Verbraucher dabei an die eigene Haushaltskasse denkt. Ganz ähnlich äußerte sich kürzlich auch Henrik Wendorff, der Vorsitzende des Brandenburger Bauernverbandes. Er sieht den massiven Preisdruck durch die Ketten als ständiges Damoklesschwert über kleineren Betrieben hängen. Bleibt die Frage, ob Wertschöpfung und Wertschätzung wirklich an der Ladenkasse zusammenfinden werden – oder ob Butter fürs Erste doch Butter bleibt.
Die Forderung nach höheren Preisen für lokal produzierte Lebensmittel, im Speziellen Butter, zeigt den wachsenden Unmut der Landwirtschaft über die aggressive Preispolitik großer Handelsketten. Bauernpräsident Rukwied und weitere Akteure aus der Branche sehen darin eine Bedrohung für die wirtschaftliche Existenz mittelständischer Höfe. Recherchen aus den letzten zwei Tagen zeigen zudem, dass die Thematik – zwischen Nachhaltigkeit, Wertschöpfung und Verbraucherpreisen – in vielen Medien differenziert betrachtet wird: Während einige Stimmen warnen, dass steigende Preise für die Erzeuger bitter nötig seien, mahnen andere, dass höhere Lebensmittelpreise gerade für Geringverdienende problematisch werden könnten. Zugleich berichten Fachmedien über Trends: Faires Pricing werde immer öfter auch von Seiten des Handels offensiv beworben. Auch der Blick auf andere Länder – etwa Frankreich oder die Niederlande – zeigt, dass die Suche nach einem gerechten Gleichgewicht zwischen Produzent und Kunde längst nicht beendet ist.