Schwarz Gruppe setzt langfristig auf Kreislaufwirtschaft: Partnerschaft mit Ellen MacArthur Foundation erneuert

Neckarsulm – Die Schwarz Gruppe, zu der unter anderem Lidl und Kaufland gehören, bekräftigt ihr Engagement für eine zukunftsweisende Kreislaufwirtschaft. Durch das erneute Unterzeichnen des sogenannten Global Commitments der Ellen MacArthur Foundation bis 2030 stellt das Unternehmen klar: Ressourcenschonung soll kein Lippenbekenntnis bleiben, sondern wird verbindlich weiterverfolgt.

heute 10:12 Uhr | 24 mal gelesen

Wenn man sich anschaut, wie viel Kunststoff mittlerweile unsere tägliche Realität bestimmt – man braucht ja bloß mit halbwegs geöffneten Augen durch einen Supermarkt zu laufen –, dann ist es mit reinen Ankündigungen für weniger Plastik nun mal nicht mehr getan. Das haben auch die Unternehmen der Schwarz Gruppe (also Lidl, Kaufland und Co.) begriffen, zumindest dem Wortlaut nach. Mit der erneuten Unterzeichnung des Global Commitment der Ellen MacArthur Foundation setzen sie sich nun konkrete Ziele: Bei den Eigenmarkenverpackungen sollen bis 2030 fünf Prozent weniger Neumaterial genutzt werden als noch 2018. Noch ambitionierter wird es bei allen Einwegverpackungen, dort steht eine Reduzierung um 15 Prozent auf der Agenda. Bemerkenswert finde ich vor allem, dass hier nicht nur Plastik im Fokus ist – REset Resources, so der eigens aus der Taufe gehobene Strategiebegriff, umfasst alle Bereiche der Kreislaufwirtschaft. Dazu zählen Verpackungen ebenso wie Bau, Lebensmittelabfälle oder die Wertstoffaufbereitung. Aber: Das alles funktioniert nur, wenn diese Bekenntnisse jenseits der Corporate-Kommunikation auch spürbar werden. Die Ellen MacArthur Foundation – von der vermutlich außerhalb des Nachhaltigkeitskosmos nur wenige gehört haben – ist da ein großer Player. In diesem Netzwerk wird die Kreislaufwirtschaft, insbesondere für Kunststoffe, branchenübergreifend weitergedacht. Die Schwarz Gruppe, bereits seit 2018 Mitglied, sieht sich damit als eine Art Vorreiter, zumindest im Kontext ihrer Expertise: von Produktion über Handel bis Recycling. Konkrete Projekte? Ein Beispiel ist die von Lidl entwickelte Textilkollektion, die überwiegend aus nachwachsenden Rohstoffen und Recyclingmaterial besteht – und ganz nebenbei auf bedenkliche Verfahren wie Sandstrahlen oder Galvanisierung verzichtet. Solche Ansätze sind vielversprechend, müssen aber im Alltag, bei millionenfachen Abläufen, auch wirklich greifen. Offene Fragen bleiben für mich dennoch: Wie transparent werden Produktionsketten wirklich? Reicht so eine 5-Prozent-Reduzierung überhaupt angesichts der globalen Plastikflut? Und wo stehen wir eigentlich im internationalen Vergleich? Dennoch: Die Bewegung in Sachen Kreislaufwirtschaft hat Fahrt aufgenommen. Und sie bleibt ein zäher, aber notwendiger Weg.

Die Schwarz Gruppe will bis 2030 sowohl in den eigenen Produkten als auch im weiteren Verpackungsbereich den Anteil an neuem Kunststoff deutlich senken und setzt dabei auf eine strengere Kreislaufwirtschaft. Die Partnerschaft mit der Ellen MacArthur Foundation ist Teil einer globalen Initiative, um Plastikmüll zu reduzieren und nachhaltige Geschäftspraktiken zu fördern – ein Schritt, den andere Handelsriesen wie Tesco oder Walmart in ähnlicher Form ebenfalls verfolgen. Laut Recherchen haben zuletzt insbesondere Supermarktketten und große Handelsunternehmen begonnen, die Umstellung auf Mehrweg- und recyclingfähige Materialien voranzutreiben: So berichtet die taz etwa von neuen Gesetzesinitiativen gegen Einwegplastik, während Spiegel Online ausführlich die Herausforderungen für Handel und Industrie beschreibt, die Ökobilanzen zu verbessern – hierbei geraten insbesondere die Lieferketten und deren Transparenz zunehmend in die öffentliche Debatte.

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