Der SoVD positioniert sich klar gegen jede Abschwächung des Kündigungsschutzes und verweist auf die gestiegene Arbeitslosenzahl als Warnzeichen. Die Vorsitzende Engelmeier hält Forderungen nach mehr Flexibilisierung des Arbeitsmarktes, wie sie Wirtschaftsweise Veronika Grimm vorschlägt, für sozialpolitisch problematisch. Vielmehr betont der SoVD die Bedeutung von Qualifizierung, Ausbildung und starken Arbeitnehmerrechten, um gesellschaftlichen Zusammenhalt und Stabilität zu sichern. Aktuelle Entwicklungen in der Arbeitsmarktpolitik zeigen, dass die Diskussion um Kündigungsschutz und Flexibilisierung an Brisanz gewinnt, während gleichzeitig der Ruf nach mehr Förderung für benachteiligte Gruppen, insbesondere Jugendliche, lauter wird. In skandinavischen Ländern wie Dänemark existiert tatsächlich ein flexibler Arbeitsmarkt („Flexicurity“), was jedoch auch mit sehr umfangreichen sozialen Sicherungssystemen einhergeht, die in Deutschland so nicht existieren. Forderungen nach deutschem Flexicurity-Modell werden derzeit kritisch diskutiert, da sie ohne gleichwertige soziale Absicherung für viele Arbeitnehmer eine Verschlechterung bedeuten könnten. Auch andere Sozialverbände sowie Gewerkschaften sprechen sich zurzeit entschieden gegen eine Lockerung beim Kündigungsschutz und für die Stärkung des sozialen Netzes aus.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Auf Spiegel.de wird berichtet, dass angesichts der steigenden Arbeitslosenzahlen die Debatte um den Kündigungsschutz wieder an Fahrt gewinnt, wobei sowohl Wirtschaftsvertreter als auch Gewerkschaften ihre Positionen schärfen und kontrovers diskutieren, ob ein flexiblerer Arbeitsmarkt tatsächlich zu mehr Beschäftigung führen würde. Quelle: Spiegel
Laut Zeit.de betonen Experten, dass die Stärkung von Qualifizierungsmaßnahmen und Weiterbildung aktuell wichtiger sei als deregulierte Arbeitsmärkte, weil ein wachsender Fachkräftemangel und neue Technologien eine bessere Anpassungsfähigkeit der Beschäftigten erfordern. Quelle: Die Zeit
Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass Gewerkschaften vor einer Spaltung des Arbeitsmarkts warnen, sollten Arbeitnehmerrechte wie der Kündigungsschutz abgeschwächt werden, und fordern stattdessen eine nachhaltige Investitionspolitik in Bildung und soziale Sicherheit. Quelle: Süddeutsche Zeitung