Soziologe Quent sieht AfD bei weiterem Zuwachs – Über 30 Prozent denkbar

Der Extremismusforscher Matthias Quent warnt, die AfD könne bundesweit deutlich größer werden.

heute 10:39 Uhr | 158 mal gelesen

Matthias Quent, Soziologe und Experte für Extremismus, hält in einem Gespräch mit dem 'Handelsblatt' ein bundesweites Wahlergebnis von über 30 Prozent für die AfD für möglich, wenn es der Partei gelinge, ihr sympathisierendes Umfeld voll zu mobilisieren. Er führt den potenziellen Aufstieg auf die emotionale Ansprache der AfD und eine Politik zurück, die viele Menschen als enttäuschend empfinden. Aus seiner Sicht hat die AfD durch das Austesten populistischer Anklagen breitere gesellschaftliche Schichten erreicht, weit über das rechtsextreme Milieu hinaus. Quent zeigt sich skeptisch, dass politische Reformen der aktuellen Koalition einen Einfluss auf die AfD-Ergebnisse haben. Vielmehr betrachtet er die Krisensituation und den Umgang auch konservativer Unionspolitiker mit der AfD als zentrale Ursachen für das Erstarken der Partei. Vor den bevorstehenden Landtagswahlen warnt er, dass ohne Kurskorrekturen der Union chaotische politische Konstellationen und rechtsextreme Regierungsbildungen drohen könnten.

Die AfD profitiert laut Quent von einer Mischung aus politischem Unmut und effektiver, emotionaler Kommunikation, wodurch sie auch bisher nicht rechtsaffine Wählergruppen anspricht. Die derzeitige Regierungsarbeit sowie der Kurs der Union begünstigen laut Quent das weitere Wachstum der AfD, da viele Bürgerinnen und Bürger sich von der Politik nicht ausreichend vertreten fühlen. Aktuelle Analysen von Politikwissenschaftlern und Nachrichtenportalen bestätigen, dass Protestwahlen, allgemeines Misstrauen gegenüber den etablierten Parteien sowie die Nutzung sozialer Medien durch die AfD zu deren anhaltender Popularität beitragen. In den vergangenen Tagen berichteten mehrere Medien über steigende Werte der AfD in Umfragen, auch im Zusammenhang mit Unsicherheiten rund um die Energie-, Migrations- und Wirtschaftspolitik. Die anstehenden Wahlen in ostdeutschen Bundesländern werden als wegweisend für die demokratische Stabilität und mögliche Koalitionen angesehen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Auf www.zeit.de wurde ein ausführlicher Hintergrundartikel zur Entwicklung der AfD veröffentlicht. Er analysiert die Gründe für ihre steigenden Umfragewerte, darunter Frust über politische Institutionen und soziale Ängste, sowie die strategische Mediennutzung der Partei, um verschiedene gesellschaftliche Gruppen zu erreichen. Der Text warnt vor einer zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung, sollte der Trend anhalten. Quelle: ZEIT ONLINE

Auf www.spiegel.de diskutiert ein Leitartikel die politischen und gesellschaftlichen Folgen eines möglichen Wahlerfolgs der AfD bei den anstehenden Landtagswahlen. Betont wird die Unsicherheit etablierter Parteien im Umgang mit der AfD sowie die Gefahr einer Normalisierung rechtspopulistischer Positionen durch unklare Abgrenzung, insbesondere durch die Union. Die Analyse verdeutlicht, dass eine konsistente Strategie gegen die AfD aussteht und die Demokratie in Ostdeutschland auf eine Bewährungsprobe gestellt werden könnte. Quelle: DER SPIEGEL

Laut einem aktuellen Beitrag von www.faz.net sieht das politische Klima in Deutschland eine langfristige Herausforderung im Umgang mit der AfD. Im Fokus stehen der Einfluss sozialer Medien und gezielte Stimmungsmache in Krisenzeiten, die die AfD erfolgreich für sich nutzt. Der Beitrag skizziert mögliche Szenarien, wie Regierungsbildungen komplizierter werden und Warnungen von Experten, dass der Rechtspopulismus auch weiterhin gesellschaftliche Dynamiken prägen wird. Quelle: FAZ.NET

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