Soziologe Quent sieht AfD bei weiterem Zuwachs – Über 30 Prozent denkbar

Der Extremismusforscher Matthias Quent warnt, die AfD könne bundesweit deutlich größer werden.

05.10.25 10:39 Uhr | 283 mal gelesen

Matthias Quent, Soziologe und Experte für Extremismus, hält in einem Gespräch mit dem 'Handelsblatt' ein bundesweites Wahlergebnis von über 30 Prozent für die AfD für möglich, wenn es der Partei gelinge, ihr sympathisierendes Umfeld voll zu mobilisieren. Er führt den potenziellen Aufstieg auf die emotionale Ansprache der AfD und eine Politik zurück, die viele Menschen als enttäuschend empfinden. Aus seiner Sicht hat die AfD durch das Austesten populistischer Anklagen breitere gesellschaftliche Schichten erreicht, weit über das rechtsextreme Milieu hinaus. Quent zeigt sich skeptisch, dass politische Reformen der aktuellen Koalition einen Einfluss auf die AfD-Ergebnisse haben. Vielmehr betrachtet er die Krisensituation und den Umgang auch konservativer Unionspolitiker mit der AfD als zentrale Ursachen für das Erstarken der Partei. Vor den bevorstehenden Landtagswahlen warnt er, dass ohne Kurskorrekturen der Union chaotische politische Konstellationen und rechtsextreme Regierungsbildungen drohen könnten.

Die AfD profitiert laut Quent von einer Mischung aus politischem Unmut und effektiver, emotionaler Kommunikation, wodurch sie auch bisher nicht rechtsaffine Wählergruppen anspricht. Die derzeitige Regierungsarbeit sowie der Kurs der Union begünstigen laut Quent das weitere Wachstum der AfD, da viele Bürgerinnen und Bürger sich von der Politik nicht ausreichend vertreten fühlen. Aktuelle Analysen von Politikwissenschaftlern und Nachrichtenportalen bestätigen, dass Protestwahlen, allgemeines Misstrauen gegenüber den etablierten Parteien sowie die Nutzung sozialer Medien durch die AfD zu deren anhaltender Popularität beitragen. In den vergangenen Tagen berichteten mehrere Medien über steigende Werte der AfD in Umfragen, auch im Zusammenhang mit Unsicherheiten rund um die Energie-, Migrations- und Wirtschaftspolitik. Die anstehenden Wahlen in ostdeutschen Bundesländern werden als wegweisend für die demokratische Stabilität und mögliche Koalitionen angesehen.

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