Jens Spahn betonte in einem Interview, dass die spürbare Ungleichverteilung des Vermögens in Deutschland ein strukturelles Problem darstellt. Er sieht es als ungerecht an, dass manche Menschen durch Aktiengewinne reicher werden, während andere kaum finanzielle Perspektiven haben – oft allein aufgrund sozialer Herkunft. Um für mehr Fairness zu sorgen, spricht Spahn sich für Ausgleichsmaßnahmen und spezifische Hilfen beim Vermögensaufbau aus, wie etwa Steuererleichterungen für Ersterwerber von Eigentum. Die Debatte um eine Reform der Erbschaftssteuer solle nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts weitergeführt werden. Dabei sei es wichtig, dass Familienunternehmen ihren Bestand sichern und weitergegeben werden können. Darüber hinaus halte er auch die Unterstützung beim Immobilienkauf für Haushalte mit niedrigerem Einkommen sowie die geplante Frühstart-Rente für wichtige Ansätze.
Aktuelle Studien und Berichte zeigen, dass die Vermögenskluft in Deutschland weiter wächst: Laut dem aktuellen DIW Wochenbericht verfügen die reichsten zehn Prozent der Haushalte über mehr als 60 Prozent des gesamten Nettovermögens. Besonders auffällig ist dabei, dass immobilienbasiertes Eigentum und der Zugang zum Kapitalmarkt in Deutschland stark von der sozioökonomischen Herkunft abhängen. Experten und Politiker verschiedener Parteien diskutieren aktuell über Maßnahmen wie eine Anpassung der Erbschaftssteuer, gezielte Förderprogramme und neue Besteuerungsmodelle, um die Chancengleichheit langfristig zu verbessern und die Gesellschaft zu stabilisieren.