Sparen in Deutschland: Leichter Rückgang, großer Unterschied

Im ersten Halbjahr 2025 legten die Deutschen im Schnitt noch 10,3 Prozent ihres Einkommens zur Seite – wieder ein bisschen weniger als im Vorjahr.

28.10.25 08:35 Uhr | 39 mal gelesen

Es klingt ja zunächst solide: Die Deutschen sparten in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 10,3 Prozent ihres Einkommens. Das ist weniger als die 11,1 Prozent aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahres – das Statistische Bundesamt hat die Zahlen am Dienstag veröffentlicht. Betrachtet man die Jahrzehnte seit 2000, ist das ein Wert wie aus einer Zeitreise ins Mittelmaß (von pandemischen Ausreißern abgesehen – damals lag die Quote bis auf 15,1 Prozent). 2024 waren es noch 11,2 Prozent. Was heißt das für den Alltag? Pro Nase wandern etwa 270 Euro im Monat aufs Sparbuch – jedenfalls im Schnitt. Aber ganz ehrlich: Die tatsächlichen Unterschiede im Sparverhalten sind enorm. Manche Menschen können gut was beiseitelegen, andere kommen kaum über den Monat; die Statistik spiegelt eben nicht das Leben jedes Einzelnen. Insgesamt lag das gesparte Gesamtvolumen der deutschen Haushalte, nach Abschreibungen, in der ersten Jahreshälfte 2025 bei 134,6 Milliarden Euro. Interessant für den Blick über den Tellerrand: International wird meist die Bruttosparquote genommen, also noch vor Wertverlusten durch Abschreibung auf Immobilien. Hier schafft es Deutschland für 2024 auf einen stabilen Wert von 20,0 Prozent – das ist über dem EU-Durchschnitt von nur 14,6 Prozent. Frankreich und Österreich liegen dahinter (17,9 und 17,3 Prozent), die Niederlande (16,8 Prozent) und Italien (11,9 Prozent) sind noch niedriger. Die Schweiz? Das ewige Lied vom Geld: 26,1 Prozent! Und die USA? Dort werden nur 10,8 Prozent des Einkommens angespart, also etwa halb so viel wie in der Schweiz – der Vorsprung der Deutschen gegenüber den Amerikanern hält sich seit Jahren.

Die Sparquote in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2025 geringfügig auf 10,3 Prozent gefallen, was ein Rückgang gegenüber den vorangegangenen Jahren darstellt. Laut weiteren Berichten der Süddeutschen Zeitung und der Zeit liegt die Ursache in gestiegenen Lebenshaltungskosten, die das Sparverhalten vieler Haushalte beeinflussen: Insbesondere Mieten und Lebensmittelpreise setzen Budgets spürbar unter Druck. Gleichzeitig zeigen sich neue Trends – beispielsweise investieren trotz Sparkurse mehr junge Erwachsene in Wertpapiere oder ETFs, um ihr Geld vor Inflation zu schützen. Im internationalen Vergleich bleibt die Sparquote in Deutschland hoch; nur wenige europäische Länder wie die Schweiz liegen deutlich darüber. Analysten erwarten, dass geopolitische Unsicherheiten und die anhaltende Inflation auch künftig die Sparquote beeinflussen könnten.

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