Staffelübergabe bei Thyssengas: Dr. Stefanie Kesting übernimmt 2026 das Ruder

Dortmund – Die Weichenstellung für die Zukunft bei Thyssengas ist erfolgt: Ab Januar 2026 steht Dr. Stefanie Kesting an der Spitze des Unternehmens. Damit löst sie Dr. Thomas Gößmann ab, der nach einer prägenden Amtszeit in den Ruhestand verabschiedet wird.

15.10.25 11:40 Uhr | 52 mal gelesen

Manchmal sind Veränderungen unumgänglich – und manchmal bringen sie einen regelrechten Energieschub. Das scheint bei Thyssengas der Fall zu sein: Ab 1. Januar 2026 wird Dr. Stefanie Kesting als neue Geschäftsführerin den Ton angeben. Kesting, in der Energiebranche beileibe kein Neuling, kennt das Geschäft von der Pike auf. Wer schon mal erlebt hat, wie komplex der Transport und die Umstellung von Gasinfrastrukturen in Zeiten der Energiewende ablaufen, kann einschätzen, welche Herausforderungen nun auf Kesting warten. Die letzten Jahre hat sie sich besonders im Bereich Wasserstoff und grüner Gase einen Namen gemacht – Themen, die auch für Thyssengas existentiell sind. Während sich ihr Vorgänger Dr. Thomas Gößmann nach neun Jahren in den verdienten Ruhestand verabschiedet, wird Kesting das Unternehmen insbesondere beim Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes durch stürmische Gewässer lotsen – so zumindest die Erwartung des Aufsichtsrats. Stefanies Faible für Innovation und strategisches Denken trifft hier auf einen Transformationsprozess, bei dem es nicht nur um technische, sondern auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Fragen geht. Gößmann wiederum hat mit seiner besonnenen, aber stets ambitionierten Führung deutliche Akzente gesetzt, vor allem bei der nationalen Wasserstoffstrategie. Man könnte fast sagen: Sein „Meisterstück“ war das Zurren des Rahmens für das Wasserstoff-Kernnetz, ein dickes Brett in dieser Branche. Kein Wunder, dass der Dank ihm nur so zufliegt. Zurück zu Kesting: Ihre Erfahrungsbilanz liest sich beeindruckend – Stationen bei DNV, E.ON, Uniper, Neumann & Esser, Engagement als internationale Aufsichtsrätin etwa für Fortum in Finnland oder BA Glass in Portugal. Schwerpunktmäßig liegt ihr Fokus schon lange auf erneuerbaren Gasen und Technologien rund um CO₂. Sie hat nicht nur geschrieben, sondern den Umbruch auch gestaltet. Wer sie kennt, weiß: Sie spricht Klartext, lässt sich aber auf Debatten ein und bleibt nie an der Oberfläche. Thyssengas selbst steht als Unternehmen längst nicht mehr nur für klassische Erdgasversorgung, sondern für den Wandel Richtung klimafreundlicher Energieträger. Mit einem 4.400 Kilometer langen Netz – Schwerpunkt NRW – und etwa 550 Angestellten stemmt das Team die Umstellung auf Wasserstoff und andere Zukunftsgase. Die Aufgaben werden, ehrlich gesagt, wohl eher mehr als weniger. Dass es mit neuem Rückenwind weitergeht, dürfte den Standort Deutschland freuen – und vielleicht auch über den Tellerrand der Branche hinaus positive Impulse geben.

Der Führungswechsel bei Thyssengas reflektiert die zentrale Bedeutung, die Wasserstoff und erneuerbare Gase für die Energiewende in Deutschland inzwischen einnehmen. Unter Dr. Stefanie Kesting wird der Fokus verstärkt auf den Aufbau einer zukunftsfähigen Transportinfrastruktur für grüne Gase und die Umsetzung des Wasserstoff-Kernnetzes gelegt. Kesting steht exemplarisch für eine neue Generation von Führungskräften, die technologische Weitsicht, Branchenkenntnis und Engagement für einen nachhaltigen Umbau der Energieversorgung vereint. Nicht nur fachlich, sondern auch mit Blick auf Diversität und neue Führungsimpulse wurde ihre Berufung in der Branche positiv aufgenommen. Angesichts der intensiven Diskussionen um die Transformation der Energieversorgung spielt Thyssengas als Fernleitungsnetzbetreiber eine wachsende Rolle – sowohl bei der Versorgungssicherheit als auch beim Erreichen der deutschen und europäischen Klimaziele. Laut taz und ZEIT sind die Herausforderungen groß: Netzumstellungen, Investitionen und politische Rahmensetzungen hängen eng zusammen und werden in den nächsten Jahren maßgeblich durch neue Führungsfiguren geprägt. Auch der Branchenwandel hin zu Wasserstoff und Biomethan wird kontrovers diskutiert, insbesondere mit Blick auf Versorgungssicherheit, die Rolle von Industrie und Politik sowie die Fragen der Finanzierung großer Infrastrukturen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die FAZ berichtet in einem ausführlichen Beitrag über die aktuellen Herausforderungen im deutschen Gasmarkt und hebt hervor, wie Unternehmen wie Thyssengas vor einer doppelten Herausforderung stehen: Der Umstieg auf Wasserstoffnetzstrukturen sowie Unsicherheit im politischen Rahmen zwingen Betreiber, technische wie wirtschaftliche Risiken neu abzuwägen. Gleichzeitig fordern Industrieverbände mehr Tempo und Unterstützung von der Bundesregierung, um die geplante Umrüstung schneller voranzutreiben. Trotz ambitionierter Projekte bleibt der finale Durchbruch beim Hochlauf grüner Gase bislang noch aus (Quelle: FAZ).

Die Süddeutsche Zeitung beschreibt detailreich die wachsende Bedeutung weiblicher Führungskräfte in der deutschen Energiewirtschaft und nimmt den Wechsel bei Thyssengas zum Anlass, die Hindernisse, aber auch das Potential für neue Perspektiven bei großen Netzbetreibern zu analysieren. Gerade bei Transformationsthemen wie Wasserstoff kann frischer Wind an der Spitze neue Innovationen ermöglichen, so der Tenor mehrerer Branchenstimmen. Ein entscheidender Aspekt bleibt laut dem Bericht die Verknüpfung von regulatorischen Vorgaben und tatsächlich umgesetzten Projekten (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Die Zeit zeigt in einer aktuellen Analyse auf, wie zentral die Modernisierung der Gasinfrastruktur für Deutschlands Klimaziele ist. Der Artikel betont, dass neben politischen Entscheidungen vor allem auch erfahrene Managerinnen wie Kesting benötigt werden, um die Komplexität zwischen Altlasten, neuen Technologien und gesellschaftlichen Erwartungen zu navigieren. Die Umrüstung der Netze auf Wasserstoff und andere erneuerbare Gase ist laut ZEIT eine Jahrhundertaufgabe, die über das Schicksal ganzer Industrieregionen entscheiden könnte (Quelle: ZEIT).

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