Studie: Beinahe jede fünfte Rechnung bleibt in Deutschland länger offen

Statt dem gewohnten pünktlichen Bezahlen klafft in deutschen Kassen eine bemerkbare Lücke: Neue Daten zeigen, dass 22 Prozent der Rechnungen nicht fristgerecht beglichen werden. Mit 17 Prozent verspäteten und 5 Prozent komplett ausgefallenen Zahlungen verschlechtert sich die Zahlungsmoral weiter. Die für die 'Europäische Zahlungsgewohnheiten 2025'-Studie befragten Finanzentscheider geben einen realistischen, aber ernüchternden Einblick – Deutschland schneidet dennoch im europäischen Vergleich leicht besser ab als der Durchschnitt.

22.10.25 11:25 Uhr | 36 mal gelesen

Manchmal fragt man sich ja, woran das eigentlich liegt, dass in vielen deutschen Unternehmen Geld zu spät auf dem Konto landet. Die frischen Ergebnisse der EOS-Studie, für die über 2.000 Firmen aus elf Ländern ihre (mal mehr, mal weniger schlimmen) Erfahrungen geteilt haben, zeigen jedenfalls: Schlechte Zahlungsmoral ist angekommen im Alltag. Bei deutschen Geschäftskunden vermuten knapp die Hälfte Zahlungsausfälle in der eigenen Kette oder schlichtweg das Ausreizen von Lieferantenkrediten. Noch spannender: Auch im Privatkundengeschäft spielt menschliches Verhalten – ob echter Engpass oder nur ein Fall von ‚vergessen‘ – eine hörbare Rolle. Für Unternehmen ist das mehr als lästig, denn die Anzahl derer, die absichtlich spät zahlen, wird als wachsende Herausforderung gesehen: 18 Prozent bei Geschäftskunden, und sogar ein Viertel bei Privatkunden. Das Ergebnis? Die Fristen zum Zahlen werden für alle kürzer gesetzt. Statt wie früher fast 40 Tage gelten für Geschäftskunden jetzt nur noch gut 30 Tage – ob das hilft, bleibt fraglich. Privatleute bekommen im Schnitt nur noch knapp drei Wochen Zeit. Ganz ehrlich, in wirtschaftlich unruhigen Zeiten ist diese Vorsicht nachvollziehbar. Laut der EOS-Expertin Dr. Claudia Hatje ist vor allem ein funktionierendes Risikomanagement entscheidend, und viele Firmen rechnen sogar damit, dass die Zahlungsmoral noch weiter bröckelt. Die Zahlen, auf denen diese Erkenntnisse basieren, stammen übrigens aus einer jährlich durchgeführten, europaweiten Umfrage von EOS und Kantar. Fast wie eine Momentaufnahme, nur eben wieder mit leicht düsterem Ausblick.

Die aktuelle EOS-Studie offenbart, dass verspätete und ausbleibende Zahlungen für viele deutsche Unternehmen zunehmend ein Nervenkrieg sind. Gründe reichen von systemischem Kreditausreizen über finanzielle Engpässe bis hin zu gezielter Ignoranz der Zahlungsfrist. Neuste Presseberichterstattung aus verschiedenen Quellen unterstreicht, dass wirtschaftliche Unsicherheiten, gestiegene Kosten und die Angst vor Insolvenzen die Zahlungsmoral europaweit weiter belasten. Experten wie Dr. Claudia Hatje raten Unternehmen dringend zu klar definierten Zahlungsbedingungen und einem vorausschauenden Umgang mit säumigen Zahlern. Neben der EOS-Umfrage zeigen Berichte, dass besonders kleine und mittlere Unternehmen unter Liquiditätsengpässen leiden, teils mit gravierenden Folgen bis zur Existenzbedrohung. Auch im europäischen Ausland ist das Bild wolkig: Während Länder wie Spanien und Frankreich ähnlich hohe Ausfallquoten vermelden, stehen die nordischen Staaten leicht besser da. Aktuelle Meldungen machen deutlich, dass der Trend eher negativ bleibt und viele Firmen ihre eigenen Prozesse anpassen müssen, um Risiken besser abzufedern.

Schlagwort aus diesem Artikel