Studie zu Gewalt bei Kindern und Jugendlichen: Justizministerium steht am Anfang

Noch immer ist die geplante Untersuchung zu den Ursachen von Gewalt unter jungen Menschen nicht über das Planungsstadium hinausgekommen – das Bundesjustizministerium arbeitet daran, Doppelstrukturen zu vermeiden.

heute 14:22 Uhr | 13 mal gelesen

„Der Auftrag für eine solche Studie ist in Vorbereitung“, so äußerte sich ein Sprecher des Bundesjustizministeriums diese Woche in Berlin auf Nachfrage. Hinter den Kulissen wird allerdings bereits an mehreren Stellen recherchiert: Die Innenministerkonferenz hatte schon 2023 eine Expertengruppe ins Rennen geschickt, die sich explizit mit den wachsenden Zahlen kindlicher und jugendlicher Straftaten beschäftigt. Jetzt soll verhindert werden, dass dieselbe Arbeit doppelt gemacht wird – neue Erkenntnisse von dort will das Ministerium in seine eigene Studie einfließen lassen. Erstaunlich vielleicht: Während in Österreich gerade über sogenannte „haftähnliche Aufenthalte“ für unter 14-Jährige diskutiert wird, will Deutschland sich an diesem Kurs nicht orientieren. Stefanie Hubig, Justizministerin (SPD), stellt klar: Eine Absenkung der Strafmündigkeit steht für sie nicht im Raum. Schon heute gebe es Möglichkeiten, mit jungen Straftätern umzugehen, auch wenn sie noch strafunmündig sind – das müsse reichen.

Die geplante Studie zur Kinder- und Jugendgewalt befindet sich trotz langer Ankündigung nach wie vor in der Vorbereitungsphase. Ein Grund dafür ist, dass das Bundesjustizministerium eng mit der Innenministerkonferenz koordiniert, deren Arbeitsgruppe bereits an ähnlichen Fragestellungen arbeitet und deren Ergebnisse berücksichtigt werden sollen, um unnötige Überschneidungen zu vermeiden. Während in anderen Ländern wie Österreich strengere Maßnahmen für junge Straftäter erörtert werden, lehnt das deutsche Justizministerium sowohl eine Absenkung der Strafmündigkeit als auch drakonische Maßnahmen ab und setzt stattdessen auf bestehende pädagogische und soziale Mechanismen. Recherchen auf aktuellen Nachrichtenseiten zeigen, dass das Thema Kinder- und Jugendkriminalität anhaltend im Fokus steht: Die Debatte wird verschärft geführt, nicht zuletzt angesichts wachsender öffentlicher Unsicherheit und dem Wunsch nach wirksamen Präventionsstrategien. Zusätzliche Details: In den letzten 48 Stunden diskutieren mehrere Medien, dass besonders Delikte wie Körperverletzung, Raub und Diebstahl unter Jugendlichen zunehmen und Schulen sowie Sozialarbeit immer mehr gefordert sind, präventiv und deeskalierend einzugreifen; vielfach werden intensivere Ursachenanalysen und ressortübergreifende Ansätze eingefordert. Unterschiede in der Gesetzgebung zwischen den EU-Ländern sorgen für weitere Diskussionen, wobei Deutschland einen mittleren, eher sozialorientierten Weg verfolgt, der auf Prävention statt Bestrafung setzt.

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