Flagge zeigen: L'Oréal Paris, UN Women und dm rufen in Berlin zu mehr Zivilcourage gegen Gewalt an Frauen auf

Berlin, 25. November – Inmitten von Regenschauern und Neonlichtern setzten L'Oréal Paris, UN Women Deutschland und dm ein deutliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Der Aktionstag im Berliner dm-Markt auf der Tauentzienstraße lud Passant*innen, Stammkund*innen und Vorbeieilende dazu ein, kurz innezuhalten und zu erfahren, wie jeder und jede gegen Belästigung in der Öffentlichkeit aktiv werden kann.

heute 14:23 Uhr | 10 mal gelesen

Es war ein Samstag wie jeder andere – und dann eben doch nicht. Der dm-Markt in der Tauentzienstraße, sonst ein Ort für Seife, Shampoo und Katzenfutter, wurde zur Bühne für Workshops, Infostände und interaktive Trainings, geleitet von L'Oréal Paris und UN Women Deutschland. Besonders im Zentrum: Die Initiative 'Stand Up – gegen Belästigung in der Öffentlichkeit'. Finanz-Podcasterin und Moderatorin Janin Ullmann, selbst engagiert in diesem Feld, stand nicht nur symbolisch für Zivilcourage – sie saß tatsächlich zweimal an der Kasse, deren Einnahmen dm noch aufstockte. Das alles kommt unter anderem Frauenhäusern zugute. Zwischen den Regalen: Gespräche, Lächeln, laute Stimmen – und immer wieder Ullmanns Appell, Solidarität zu zeigen, hinzuschauen und einzugreifen. Die Farbe Orange – Symbol für Hoffnung und Wandel – tauchte parallel dazu gleich 15 Berliner dm-Märkte in ein ungewohnt warmes Licht: Eine visuelle Solidaritätsbekundung. Auch in den sozialen Netzwerken hielt man nicht den Mund: Auf Instagram-Accounts von dm, Ullmann und UN Women wurde die 5D-Methode thematisiert – praktisch, klar, keine Theorie für Elfenbeintürme. Die fünf Schritte (Delegate, Document, Distract, Delay, Direct) geben konkrete Werkzeuge in die Hand, um nicht wegzuschauen. Gewalt, das wurde in den Gesprächen deutlich, ist kein Randphänomen, sondern ein strukturelles Problem. Und ja, Männer wurden gezielt angesprochen, Teil der Lösung zu werden. Wer in Berlin nicht dabei sein konnte: Der Aktionszeitraum läuft noch bis 10. Dezember – auch in Potsdam, München, Köln und Hamburg gibt es weitere Möglichkeiten, sich zu informieren und zu engagieren. Die UN-Kampagne 'Orange the World' existiert schon seit 1991 und fokussiert sich 2025 besonders auf Übergriffe im öffentlichen Raum – auf der Straße, im Job, in Bussen, im Stadion oder online. Mehr Infos gibt’s unter www.gewalt-stoppen.org. Seit 2020 setzt L'Oréal Paris gemeinsam mit Right To Be mit 'Stand Up' auf internationale Trainings – bald werden es noch mehr Workshops, Schulbesuche und Infoangebote in Deutschland sein. Die Partner im Hintergrund: L'Oréal Paris als Zugpferd der Kosmetik-Branche, UN Women Deutschland als Sprachrohr für Gleichstellung und dm, der Großversorger für Alltägliches – und eben manchmal auch für Zivilcourage. dm setzt ohnehin gern auf gesellschaftliches Engagement, stärkt regionale Projekte wie 'Starke Eltern – Starke Kinder' oder macht mit seiner Aktion 'Singende Kindergärten' laute, starke Stimmen schon bei den Jüngsten salonfähig.

Die Aktion in Berlin ist Teil der jährlichen, internationalen 'Orange The World'-Kampagne, die seit fast 35 Jahren an die breite Öffentlichkeit appelliert, wenn es um Gewalt gegen Frauen geht. Besonders bemerkenswert: Statt bei Plakaten und Appellen zu bleiben, setzt man durch Workshops, echtes Training und niedrigschwellige Infos auf aktives Mitmachen – und nimmt auch Männer als wichtige Mitstreiter in die Pflicht. Die Resonanz vor Ort und in den sozialen Medien zeigt, dass das Thema gesellschaftlich angekommen ist – und dass es trotzdem individuelle Anstöße braucht, um tatsächlich aus der Komfortzone zu kommen. Nach aktueller Recherche gab es in den vergangenen 48 Stunden mehrere Berichte mit weiterführenden Einblicken: In der taz wurde unter anderem diskutiert, wie trotz prominenter Kampagnen die Dunkelziffer von Übergriffen hoch bleibt und politischer Rückhalt gefordert wird. Die Süddeutsche Zeitung berichtete von neuen Ansätzen im Bereich Prävention an Schulen sowie über die Herausforderungen, gewaltbetroffene Frauen im ländlichen Raum besser zu unterstützen. Im Spiegel waren außerdem Stimmen von Männern zu hören, die ihre Rolle als „Alliierte“ kritisch reflektieren und neue Wege vorschlagen, um das Tabu zu durchbrechen und solidarisch zu handeln. Insgesamt zeigen die jüngsten Beiträge: Die öffentliche Aufmerksamkeit wächst, doch der Wandel ist ein langwieriger Prozess, der Hartnäckigkeit und Gemeinschaftssinn verlangt.

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