Manchmal, wenn ich an die typischen Uni-Kooperationen denke, habe ich dieses Bild von altgedienten Professoren und trockenen PowerPoint-Präsentationen im Kopf. Hier geht es anders zu. Die Hochschule Burgenland wagt mit ihrem Bachelorstudiengang International Sustainable Business einen Sprung: Sie lässt Studierende auf das Wiener Start-up Orbyz los – und das durchaus im besten Sinne. Denn zwei Gruppen angehender nachhaltiger Wirtschaftsexpert*innen übernehmen für ein paar Wochen echte Projekte. Die einen tüfteln an kreativen Finanzierungsmöglichkeiten, die anderen kümmern sich ums Community-Building. Ob sie dabei alles völlig glatt machen? Unwahrscheinlich – aber genau das bringt neue Ideen ans Tageslicht. Das Zusammenspiel von Fachwissen und echten Aufgaben zeigt: Nachhaltigkeit bleibt hier nicht bloß Füllwort, sondern wird zum Prüfstein für Innovation. Studiengangsleiterin Josefine Kuhlmann beschreibt die Studierenden als visionär, engagiert und bereit, sich in Themen wie Kreislaufwirtschaft, Mobilitätswende oder faire Lieferketten zu stürzen. Orbyz, selbst eine sehr junge Plattform, will nachhaltige Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft miteinander vernetzen und gibt zu, dass der frische Blick der Studis willkommen ist. Für beide Seiten ist es so ein wenig wie ein riskanter Tanz – mal etwas holprig, mitunter ein bisschen chaotisch, aber letztlich mit viel Potenzial für echten Wandel.
Die Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Burgenland und Orbyz steht exemplarisch für die wachsende Bedeutung praxisnaher Nachhaltigkeitsbildung in Österreich. Die teilnehmenden Studierenden erleben nicht nur Theorie, sondern wenden sie direkt in strategischen Start-up-Projekten an und sammeln so wertvolle Erfahrungen in Bereichen wie alternative Finanzierungen und Community-Aufbau. Orbyz bringt dabei als neu gegründetes Netzwerk neue Maßstäbe in der europäischen Szene für nachhaltige Unternehmensentwicklung ein, etwa durch den engen Fokus auf Themen wie Kreislaufwirtschaft und Biodiversität. Recherchen zeigen zudem, dass nachhaltige Start-ups in ganz Europa aktuell zunehmend Unterstützung von akademischen Institutionen erhalten, während Plattformen wie Orbyz dabei helfen, über Branchengrenzen hinweg nachhaltiges Denken zu verankern. Inzwischen melden viele Hochschulen reges Interesse an vergleichbaren Partnerschaften, und Experten erwarten, dass sich solche Kooperationen als zukunftsweisendes Modell etablieren könnten.