Mitten auf dem Flug in der Air Force One, irgendwo zwischen Seoul und dem nächsten diplomatischen Termin, ließ Donald Trump die Welt wissen: Die Streitigkeiten um Seltene Erden seien beigelegt, so verkündete er es gewohnt lakonisch Reportern gegenüber nach einem Treffen mit Xi Jinping. Wirklich konkreter wurde er nicht – kaum verwunderlich, so oft wie in den letzten Monaten nach außen hin Lösungen präsentiert, die sich im Nachhinein als alles andere als wasserdicht herausstellten. China hat seit Langem ein Quasi-Monopol auf Seltene Erden, besonders was die Weiterverarbeitung angeht, und hatte die Schrauben beim Export zuletzt nochmals angezogen. Nicht nur die USA, sondern auch Europa mussten erkennen, wie weich ihre Knie werden, sobald Peking bei diesen Rohstoffen die Faust in der Tasche ballt.
Trump verkündete nun, quasi im Vorbeigehen, dass sämtliche Hürden beseitigt seien und der Handel reibungslos vonstatten gehen könne – wobei niemand so recht weiß, ob das die tatsächliche Situation widerspiegelt. Bis dato fehlt jede konkrete Vereinbarung, schwarz auf weiß. Man könnte fast meinen, dass hier erst die Zeit zeigen wird, ob es nur ein diplomatischer Taschenspielertrick war oder diesmal tatsächlich Substanz dahintersteckt.
Im Zentrum des aktuellen Konflikts stehen die sogenannten Seltenen Erden – ein Rohstoff, ohne den keine moderne Technologie denkbar ist. Sowohl im Wettstreit um die technologische Vorherrschaft zwischen den USA und China als auch im geopolitischen Schachspiel spielt deren Kontrolle eine Schlüsselrolle. Obwohl Donald Trump nach seinem Treffen mit Xi Jinping einen Durchbruch verkündete, bleibt bisher unklar, welche Zugeständnisse China tatsächlich gemacht hat. Aktuelle Berichte sprechen davon, dass Peking weiterhin plant, die Ausfuhren strategisch eng zu steuern, sodass westliche Staaten offenbar ihre Lieferketten zunehmend diversifizieren müssen und unabhängiger von China werden. Gleichzeitig fördern aktuelle Entwicklungen globale Initiativen, eigene Ressourcen aufzubauen – kaum eine Woche vergeht, ohne dass aus EU-Ländern neue Förderprojekte gemeldet werden. Wissenschaftler und Politiker warnen jedoch, dass der Aufbau alternativer Lieferquellen Jahre dauern könnte. Durch die aktuelle Einigung scheint also eher Zeit gewonnen als ein grundlegendes Problem gelöst.