Wie der MDR am Donnerstag berichtete, erreicht die AfD in einer aktuellen Infratest-Umfrage 39 Prozent, fast zehn Prozentpunkte mehr als in den bisherigen Umfragen dieses Jahres, die das Institut Insa durchgeführt hatte. Die CDU rutscht in der neuen Erhebung auf 27 Prozent ab, nachdem sie zuvor Werte zwischen 32 und 34 Prozent erzielt hatte.
Die kleineren Parteien verzeichnen im Vergleich dazu nur geringe Veränderungen: Die SPD liegt bei 7 Prozent, die Linke bei 13 Prozent und das Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW) kommt auf 6 Prozent. Die Grünen hätten aufgrund ihrer aktuellen Werte von 3 Prozent keine Chance mehr auf einen Wiedereinzug in den Landtag, während die FDP in der Infratest-Erhebung ebenfalls unter der Messbarkeitsgrenze liegt und gar nicht mehr ausgewiesen wird.
Sollte das Wahlergebnis dem der aktuellen Umfrage entsprechen, wäre die Regierungsbildung ohne die AfD wohl nur durch ein Dreierbündnis unter Einbeziehung der Linken möglich. Gegenwärtig bevorzugen 47 Prozent der Befragten eine CDU-geführte Landesregierung, während 37 Prozent ein AfD-geführtes Kabinett präferieren.
Die Zufriedenheit mit der amtierenden Landesregierung aus CDU, SPD und FDP ist über die Legislaturperiode deutlich gesunken. Zu Beginn der Amtszeit war mehr als die Hälfte der Bürger mit ihrer Arbeit zufrieden, aktuell sind es nur noch 34 Prozent. Insgesamt sehen 62 Prozent das Dreierbündnis kritisch.
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) bleibt weiterhin der populärste Politiker im Land: 59 Prozent zeigen sich mit seiner Arbeit zufrieden. CDU-Spitzenkandidat Sven Schulze erreicht lediglich bei 20 Prozent der Wähler Zuspruch, wobei 44 Prozent ihn überhaupt nicht kennen. Auch AfD-Fraktionschef Ulrich Siegmund ist vielen Befragten unbekannt, allerdings wird er von jenen, die ihn kennen, überwiegend positiv eingestuft (20 zu 15 Prozent Zustimmung). SPD-Spitzenkandidat Armin Willingmann ist ebenfalls weniger als jedem Zweiten bekannt; von den übrigen bewerten ihn 18 Prozent positiv und 17 Prozent negativ. Noch schlechter schneiden Lydia Hüskens (FDP), Eva von Angern (Linke) und Susan Sziborra-Seidlitz (Grüne) ab.
Die wichtigsten Themen für die Bürger in Sachsen-Anhalt sind laut Umfrage Zuwanderung (21 Prozent) und Bildung (13 Prozent). 7 Prozent nennen die wirtschaftliche Lage, 6 Prozent den Arbeitsmarkt und weitere 6 Prozent einen zunehmenden "Rechtsruck" als zentral. Nur 20 Prozent blicken mit Optimismus in die Zukunft, während 71 Prozent eher pessimistisch gestimmt sind; diese Skepsis ist besonders im Umfeld von AfD (83 Prozent) und BSW (81 Prozent) verbreitet.
Die repräsentative Infratest-Umfrage wurde im Auftrag von MDR, "Mitteldeutsche Zeitung" und "Volksstimme" bei 1.167 wahlberechtigten Bürgern zwischen dem 28. August und dem 2. September durchgeführt.
Die neue Infratest-Umfrage in Sachsen-Anhalt sieht die AfD mit 39 Prozent so stark wie nie zuvor, die CDU fällt auf 27 Prozent zurück. Die Unzufriedenheit mit der aktuellen schwarz-rot-gelben Landesregierung nimmt weiter zu, nur noch ein Drittel ist zufrieden. Zuwanderung und Bildung sind die Hauptsorgen der Bevölkerung, während nur ein Fünftel der Menschen im Bundesland optimistisch in die Zukunft blickt und eine deutliche politische Polarisierung zu beobachten ist.
Erweiterte Details: In den vergangenen Tagen haben unterschiedliche Nachrichtenportale den starken Anstieg der AfD-Zustimmungswerte in ostdeutschen Bundesländern wie Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt beleuchtet und insbesondere die Debatte um ein AfD-Verbotsverfahren sowie den Einfluss von Unzufriedenheit mit der Bundesregierung hervorgehoben (Quelle: [Süddeutsche Zeitung](https://www.sueddeutsche.de)). Neben einer niedrigen Zuversicht herrscht laut anderen Berichten auch große Unsicherheit über mögliche Koalitionsbildungen, besonders vor dem Superwahljahr 2024, in dem in drei ostdeutschen Ländern gewählt wird (Quelle: [Zeit Online](https://www.zeit.de)). Manche Portale analysieren, dass der hohe AfD-Wert ein Ausdruck einer Zuspitzung gesellschaftlicher Konflikte und einer wachsenden Ablehnung gegen die Ampel-Regierung ist, wobei regionale Themen wie wirtschaftliche Unsicherheit und Migration besonders starke Rolle spielen (Quelle: [Spiegel Online](https://www.spiegel.de)).
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Süddeutsche berichtet ausführlich über die aktuelle politische Lage und den Aufstieg der AfD in Sachsen-Anhalt sowie anderen ostdeutschen Bundesländern, beleuchtet die Ursachen für die hohe Unzufriedenheit mit der Bundesregierung und diskutiert die Möglichkeiten sowie Auswirkungen eines möglichen AfD-Verbotsverfahrens. (Quelle: [Süddeutsche Zeitung](https://www.sueddeutsche.de))
Zeit Online analysiert die Schwierigkeiten der etablierten Parteien, dem Aufwärtstrend der AfD zu begegnen, die Unsicherheiten hinsichtlich künftiger Koalitionen im Superwahljahr 2024 und hebt die besondere Bedeutung regionaler Faktoren wie Wirtschaftslage und Migration für das Wahlergebnis hervor. (Quelle: [Zeit Online](https://www.zeit.de))
Spiegel Online ordnet die neuen Umfragewerte in einen bundesweiten Kontext ein, betont die Polarisierung der ostdeutschen Gesellschaft, die zunehmende Entfremdung vieler Bürger von den traditionellen Parteien und die zentrale Rolle der Themen Migration und Wirtschaft bei der Wahlentscheidung. (Quelle: [Spiegel Online](https://www.spiegel.de))