Kinder, Kitas, Zukunft – das sind die Ingredienzien, die gestern in Berlin auf der Gala des Deutschen Kita-Preises 2025 zusammenfanden. Bildungsministerin Karin Prien hob zu Beginn hervor, wie immens wichtig örtliche Kitas für die emotionale und soziale Entwicklung unserer Kleinsten sind und erkannte dabei auch Chancen, die sich aus der rückläufigen Geburtenrate ergeben. Weniger Kinder könnten bedeutet: mehr Aufmerksamkeit pro Individuum, kleinere Gruppen, zügiger Support… wenn der Wandel klug betrieben wird. Prien forderte zudem mehr Engagement dort, wo Familien besonders unterstützt werden müssen – Qualität und gerechte Chancen als Ziel.
Annegret Kramp-Karrenbauer, Chefin der Gesellschafterversammlung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, unterstrich die Notwendigkeit langanhaltender Unterstützung für Kitas, gerade unter schwierigen Bedingungen, und pochte auf ein dauerhaftes Qualitätsentwicklungsgesetz. Herausragende Bildungsarbeit sei keine Glückssache, sondern das Produkt aus Professionalität, Zusammenarbeit und Überzeugung.
Die Gewinner im Rampenlicht
Die inklusive Kita Unkel aus Rheinland-Pfalz wurde zur „Kita des Jahres 2025“ gekürt. Das Team erhielt 25.000 Euro – und viel Bewunderung dafür, wie Inklusion auch mit sehr speziellen Förderbedarfen gelebt wird. Therapiehund Karl etwa erkennt Epilepsie im Anflug, und Naturtage oder integrative Therapien sind dort für alle Kinder machbar. Auch die enge Partnerschaft mit der Grundschule, regelmäßige Übergänge und Mitmachprojekte sind hervorzuheben – Übergänge werden so zum Kinderspiel.
Vielleicht sorgt das Preisgeld ja sogar für das kleine Elefantengehege, das sich die Kinder wünschen. Ob das klappt? Die Überraschung: Der KiKA kündigte einen besonderen Tag für 2026 an.
Das Netzwerk „Präventionsketten“ aus dem Landkreis Peine, Niedersachsen, holte den ersten Platz beim „Lokalen Bündnis für frühe Bildung“. Die Jury überzeugte die kreative Engagement-Bandbreite: Vom Willkommensbuch für kommende Schulkinder bis zu Engagierten, die rasch für Familien in Notlagen Unterstützung organisieren. Bündnisleiterin Elisa Behrens plant, das Preisgeld gezielt dort einzusetzen, wo Kindern und Familien am meisten von profitieren – sei es durch Programme zur emotionalen Stärkung, Sprachförderung oder Elternkompetenztrainings.
Zweite & dritte Plätze – Wer sonst noch geehrt wurde
Die St. Nikolaus-Kita aus Kirchen (Sieg) bekam den zweiten Platz (Kita des Jahres); das Bewegungsprojekt „Blau-Weißer Bewegungsraum“ aus Bochum belegte Platz zwei im Bereich Bündnisse für frühe Bildung. Jeweils 15.000 Euro Preisgeld gab’s für beide. Bei den dritten Plätzen freuen sich die Kita Moordamm in Bad Oldesloe und die Familienbildungsinitiative im Landkreis Mühldorf a. Inn über je 10.000 Euro.
Insgesamt ging ein Preisgeldtopf von 110.000 Euro an Preisträger und Anerkennungen. Zehn weitere Einrichtungen erhielten je 1.000 Euro für besondere Leistungen.
Sonderpreise zum Mitfreuen
Der „Attraktivität der Arbeit“-Preis des DGB (2.000 Euro) wurde an die AWO Kita Tausendfüßler (Potsdam) und erneut den Bochumer Bewegungsraum vergeben – beide überzeugten mit ihren Arbeitsbedingungen und frischen Ideen. Der Publikumspreis der Zeitschrift ELTERN inklusive Buchpaketen als „Leseschatz“ ging per Online-Voting an die Städtische Kita Burgweinting (Regensburg).
Blick nach vorn
Ab Mitte Januar 2026 können sich wieder neue Kitas und Bündnisse für den Preis ins Rennen schicken. Weitere Infos unter deutscher-kita-preis.de.
Kontakt für Presse: Viktoria Siegel (DKJS), Tel.: 030 25 76 76 892, E-Mail: viktoria.siegel@dkjs.de
In diesem Jahr wurden bei der Vergabe des Deutschen Kita-Preises die Wichtigkeit von Qualität und Inklusion in der frühkindlichen Bildung erneut betont – angestoßen durch gesellschaftlichen Wandel wie sinkende Kinderzahlen und wachsende Ansprüche an Teilhabe. Die Preisträger zeigen, dass kreative und empathische Ansätze, die Individualität und Gemeinschaft kombinieren, eine solide Basis für kindliche Entwicklung schaffen. Während politische Stimmen den verstärkten Ausbau nachhaltiger Qualitätsstrukturen fordern, verdeutlichen Initiativen wie die Integration von therapeutischem Fachwissen oder Bildungsübergängen die Bandbreite an Innovationskraft in heutigen Kitas. Erweiterte Recherche: In aktuellen Berichten wird die zentrale Rolle der frühkindlichen Bildung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den Umgang mit Diversität betont. Viele Einrichtungen stehen jedoch durch Fachkräftemangel und steigende Ansprüche vor enormen Herausforderungen, die nicht allein durch Preisgelder gelöst werden können. Besonders im Fokus steht die Forderung nach einer gesicherten, flächendeckenden Finanzierung und Weiterentwicklung von Qualifizierungsmaßnahmen für das pädagogische Personal. Thematisch verwandte Artikel: - Die "taz" berichtet über bundesweite Protestaktionen von Kita-Beschäftigten für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Bezahlung, wobei Gewerkschaften klare gesetzliche Mindeststandards und nachhaltige Investitionen fordern. Das Thema Personalnot und deren Folgen auf das Bildungsangebot wird ausführlich geschildert. (Quelle: taz.de) - Die "Süddeutsche Zeitung" analysiert die Belastungen in den Kitas im Zusammenhang mit fehlenden Fachkräften, wobei betont wird, wie einige Einrichtungen mit kreativen Konzepten und starker Teamarbeit versuchen, die strukturellen Defizite zu kompensieren. Elterninitiativen und kommunale Bündnisse werden als mögliche Lösungen dargestellt. (Quelle: sueddeutsche.de) - In "Die Zeit" wird ausführlich auf innovative Projekte zur inklusiven Frühförderung eingegangen – von digitalen Tools zur Sprachförderung bis zur besseren Inklusion von Kindern mit Behinderungen – und es wird auf bundespolitische Debatten zur Einführung eines Qualitätsgesetzes für Kitas verwiesen. (Quelle: zeit.de)