US-Börsen reagieren unterschiedlich auf erwartete Zinssenkung

Die wichtigsten US-Börsen entwickelten sich am Mittwoch nach der mit Spannung erwarteten Zinssenkung der US-Notenbank uneinheitlich.

17.09.25 22:56 Uhr | 9 mal gelesen

Am Mittwoch schloss der Dow Jones in New York mit einem Anstieg von 0,6 Prozent bei 46.018 Punkten. Im Gegensatz dazu verzeichneten der übergreifende S&P 500 sowie der Nasdaq 100 vor Handelsschluss leichte Verluste von 0,1 beziehungsweise 0,2 Prozent. Zwei Stunden vor Handelsschluss hatte die US-Notenbank Federal Reserve zum ersten Mal in diesem Jahr die Leitzinsen um 25 Basispunkte gesenkt. Analyst Thomas Altmann von QC Partners betonte, dass diese Maßnahme vollständig vom Markt erwartet wurde und daher keine Überraschung darstellte. Für die beiden verbleibenden Fed-Sitzungen in diesem Jahr signalisieren die sogenannten Dots weitere zweimalige Zinssenkungen um je 25 Basispunkte, womit die Fed die Lockerung in den Zeitplan vorzieht. Die Fed legt im aktuellen Statement besonderen Wert auf den Arbeitsmarkt und ordnet diesen im Rahmen ihres Mandats im Augenblick gegenüber der Inflation höher ein. Laut den neuen Prognosen wird der größte Teil der Zinssenkungen bis zum Jahresende erfolgen, da für 2025 und 2026 jeweils nur noch eine weitere Senkung prognostiziert ist. Der neu berufene Fed-Gouverneur Stephen Miran fiel mit seinem Votum für eine stärkere Zinssenkung von 50 Basispunkten als einzige Gegenstimme auf. Trotz der Zinssenkung blieb die erhoffte positive Überraschung aus, da die erwartete Maßnahme in den Märkten bereits eingepreist war und keine neuen Impulse lieferte. Am Devisen- und Rohstoffmarkt zeigte sich der Euro gegenüber dem Dollar schwächer (1,1825 USD), der Goldpreis gab um 0,8 Prozent nach (3.660 USD pro Feinunze), und auch Öl (Brent) wurde gut 0,9 Prozent günstiger und kostete 67,88 Dollar pro Barrel.

Die US-Notenbank hat ihre erste Zinssenkung im Jahr 2024 – eine Reduktion um 25 Basispunkte – vorgenommen. Während der Dow Jones daraufhin zulegen konnte, verzeichneten S&P 500 und Nasdaq leichte Verluste, denn die Entscheidung war weitgehend eingepreist und brachte keine neuen positiven Impulse für die Rekordstände der Börsen. Weitere Zinssenkungen sind für die zwei verbleibenden Fed-Termine dieses Jahres angekündigt, doch der Spielraum für Lockerungen im nächsten Jahr bleibt sehr begrenzt. Neu ist, dass die Fed verstärkt den Arbeitsmarkt gewichtet, was angesichts zuletzt schwächerer Konjunkturdaten ein Zeichen für ihren Kurswechsel sein könnte. Die Märkte haben zuletzt sehr sensibel auf Signale der Notenbank reagiert, jedoch bleibt die Bewertung der US-Aktienmärkte nach wie vor hoch und die Erwartungen an eine nachhaltige Wachstumsbelebung bestehen. Im internationalen Vergleich halten sich andere Zentralbanken mit Zinsschritten noch zurück, beobachten aber die Entwicklung in den USA aufmerksam. Experten erwarten, dass die Wirkung der US-Zinssenkung auf andere Finanzmärkte angesichts der bereits hohen Bewertungsniveaus begrenzt bleibt.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Die 'Süddeutsche Zeitung' berichtet, dass die US-Notenbank ihren Leitzins erstmals seit Monaten senkt und trotz der vorsichtigen Lockerung weiterhin hohe Wachsamkeit gegenüber Inflationsrisiken signalisiert. Fed-Chef Jerome Powell betont, dass weitere Schritte von der konjunkturellen Entwicklung und den Arbeitsmarktdaten abhängen werden. Die Märkte hatten die Zinssenkung weitgehend erwartet, sodass die unmittelbare Reaktion der Börsen begrenzt ausfiel. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

2. Die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' hebt hervor, dass der neue Fed-Gouverneur Stephen Miran als einziger deutlich größere Zinssenkungen gefordert hatte, was die Diskussion innerhalb der Notenbank über das richtige Tempo widerspiegelt. Insgesamt bleibt die Zinssenkung jedoch moderat und ordnet sich in die Strategie der langsamen Normalisierung ein, wobei die Fed weiter ein wachsames Auge auf den nachlassenden Arbeitsmarkt hat. Der Euro gab nach der Zinssenkung gegenüber dem US-Dollar nach, während auch Rohstoffpreise wie Gold und Öl leicht fielen. (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung)

3. Laut einem aktuellen Artikel auf 'Spiegel Online' bleibt die wirtschaftliche Unsicherheit nach der Entscheidung der Fed bestehen: Das Statement der Notenbank signalisiert, dass die Inflation nach wie vor ein zentrales Thema ist und sich die Anleger auf weitere, jedoch sehr vorsichtige Zinsschritte im laufenden Jahr einstellen sollten. US-Aktien sammelten sich in Folge der Entscheidung um ihre Allzeithochs, ohne großen Schub nach oben. Marktteilnehmer erwarten, dass künftige Schritte eng an Wirtschaftsdaten geknüpft sein werden, während internationale Investoren die Entwicklung in den USA genau verfolgen. (Quelle: Spiegel Online)

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