US-Börsen schwächeln – Powell warnt vor schwierigen Zinsentscheidungen

Die US-Aktienmärkte gaben am Dienstag nach, während Anleger gespannt auf die Einschätzungen von Fed-Notenbankchef Jerome Powell blickten.

23.09.25 22:31 Uhr | 22 mal gelesen

Am Dienstagabend verzeichneten die US-Börsen Verluste: Der Dow Jones schloss mit 46.293 Punkten und fiel damit um 0,2 Prozent zum Vortag. Der S&P 500 lag wenige Minuten vor Handelsschluss mit rund 6.657 Punkten um 0,6 Prozent im Minus, während der Nasdaq 100 bei etwa 24.573 Punkten einen Rückgang von 1,0 Prozent verbuchte. Die Marktteilnehmer warteten gespannt auf Aussagen von Federal-Reserve-Chef Jerome Powell, der sich jedoch zum künftigen Kurs der Leitzinsen zurückhaltend äußerte. Powell hob hervor, dass kurzfristig das Inflationsrisiko überwiege und die Gefahren für den Arbeitsmarkt nach unten gerichtet seien. Seiner Einschätzung nach gibt es bei geldpolitischen Entscheidungen derzeit keinen risikofreien Weg – eine zu schnelle Lockerung könnte die Inflation wieder steigen lassen, während ein zu restriktiver Kurs die Beschäftigung negativ beeinflussen könnte. Powell betonte, dass die Fed beide Ziele – Preisstabilität und Arbeitsmarkt – sorgfältig ausbalancieren müsse. Am Devisenmarkt legte der Euro leicht zu und erreichte am Dienstagabend 1,1816 US-Dollar. Der Goldpreis stieg auf 3.764 US-Dollar je Feinunze (plus 0,4 Prozent), und der Preis für ein Barrel Brent-Öl erhöhte sich deutlich um 2,1 Prozent auf 67,95 US-Dollar.

Die US-Aktienmärkte schlossen den Dienstag schwächer, was auf die Zurückhaltung von Fed-Chef Jerome Powell bezüglich einer klaren Leitzinsperspektive zurückzuführen ist. Powell betonte, dass die Zentralbank angesichts der gegenläufigen Risiken von Inflation und Arbeitslosigkeit derzeit vorsichtig agieren müsse, da sowohl eine zu schnelle Lockerung als auch ein zu lang anhaltender restriktiver Kurs Gefahren birgt. Angesichts der Zurückhaltung der Notenbank reagierten die Rohstoffmärkte: Gold und Öl legten im Preis zu, während der US-Dollar gegenüber dem Euro leicht an Wert verlor. Aktuelle Informationen zum Thema: Am 10. Juli hat die US-Notenbank auf ihrer Sitzung erneut signalisiert, dass weitere Zinssenkungen erst nach eindeutigeren Fortschritten bei der Inflationsbekämpfung erwogen werden. Die Märkte reagieren daher seit Tagen volatil, insbesondere Technologiewerte leiden unter der Unsicherheit. Experten erwarten weiterhin eine abwartende Haltung der Fed bis mindestens Herbst 2024.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die 'Süddeutsche Zeitung' berichtet aktuell über Powells Aussagen vor dem US-Kongress, in denen er betont, dass der Weg zu niedrigeren Zinsen steinig bleibt und die Zentralbank bei Zinsschritten sehr vorsichtig vorgehen muss. Anleger und Analysten erwarten nun verstärkt konkrete Wirtschaftsindikatoren, um den geldpolitischen Kurs besser einschätzen zu können. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Der 'Spiegel' hebt hervor, dass Powells Aussagen zu einer erhöhten Volatilität an den US-Börsen geführt haben und neben dem Handelskonflikt mit China sowie anhaltenden Unternehmenssorgen, vor allem die Unsicherheit beim Zinskurs für Zurückhaltung bei Anlegern sorgt. Die Kommentatoren sehen die US-Notenbank weiter in einer schwierigen Position zwischen Inflationsbekämpfung und Konjunkturförderung. (Quelle: Der Spiegel)

In einem aktuellen Beitrag berichtet die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung', dass die aktuellen US-Inflationsdaten zwar leichte Fortschritte zeigen, ein substanzieller Rückgang der Teuerung jedoch weiter ausbleibt. Die FAZ sieht darin den Hauptgrund, warum die Fed um einen klar definierten Zinspfad weiterhin einen Bogen macht. (Quelle: FAZ)

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