Wirtschaft fordert nach Klingbeil-Haushaltsrede umfassende Reformmaßnahmen

Nach der Haushaltsrede von Finanzminister Lars Klingbeil pochen führende Wirtschaftsverbände und die IG Metall auf tiefgreifende Reformen, um Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit in Deutschland anzukurbeln.

heute 00:02 Uhr | 28 mal gelesen

Die deutsche Wirtschaft braucht neue Impulse, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern, so Helena Melnikov vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) gegenüber der 'Bild'. Belastungen für Beschäftigte und Unternehmen müssten nachhaltig gesenkt werden, damit Arbeit wieder attraktiver wird und sich das Wirtschaftswachstum beschleunigt. Melnikov betonte zudem, dass steigende Staatsschulden nur durch Wirtschaftswachstum in den Griff zu bekommen seien: Ein jährliches Wachstum von zwei Prozent bedeute etwa 40 Milliarden Euro mehr an Steuereinnahmen und Sozialabgaben. Staatsausgaben, so Melnikov, dürften auf lange Sicht nur im Gleichklang mit der wirtschaftlichen Leistung wachsen, um den Sozialstaat zu sichern. Steffen Kampeter von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) forderte gezielte Reformschritte von der Politik und plädierte für ein Zukunftspaket, das die Basis für eine starke Wirtschaft und einen stabilen Sozialstaat bildet. IG-Metall-Chefin Christiane Benner hob die Unsicherheit und Unzufriedenheit in Teilen der Bevölkerung hervor und machte sich für eine stärkere Besteuerung sehr reicher Menschen stark. Nur durch eine Reform der Vermögens- und Erbschaftssteuer könnten die dringend benötigten Veränderungen finanziert werden.

Zentrale Wirtschaftsverbände und Arbeitnehmervertretungen fordern nach dem Haushaltsentwurf von Finanzminister Klingbeil konkrete Strukturreformen in Steuer-, Sozial- und Wirtschaftspolitik: Die Belastungen für Unternehmen und Angestellte sollen sinken, damit Wachstum wieder ermöglicht und der Staatshaushalt entlastet wird. Weiterhin wird die Notwendigkeit eines Gleichgewichts zwischen Staatsausgaben und Wirtschaftskraft betont, um den Sozialstaat langfristig zu erhalten. Ergänzend dazu wurde in aktuellen Medienberichten deutlich gemacht, dass der Haushaltsentwurf von der Opposition als zu schuldenlastig kritisiert wird, während Wirtschaftsverbände betonen, dass besonders in den Bereichen Digitalisierung, Energiewende und Fachkräftesicherung zusätzliche Impulse erforderlich sind, um die drohende Rezession in Deutschland abzuwenden. Die IG Metall und andere Organisationen wollen über Vermögenssteuern und eine Reform der Erbschaftssteuer einen gerechten Finanzierungsbeitrag der Wohlhabenden erreichen. Aktuelle Nachrichtenportale berichten verstärkt über die steigende Nervosität in der Wirtschaft, da internationale Wettbewerbsfähigkeit und Investitionen zunehmend unter Druck geraten.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein Artikel auf www.faz.net analysiert ausführlich die politischen Auseinandersetzungen rund um den Haushaltsentwurf und betont die wachsende Kluft zwischen Regierung und Opposition. Er stellt heraus, dass die Kreditaufnahme und der Verzicht auf rigorose Sparmaßnahmen sowohl bei bürgerlichen Parteien als auch bei Wirtschaftsvertretern auf Skepsis stoßen, während Gewerkschaften ihren Fokus auf soziale Gerechtigkeit legen (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung).

Die Süddeutsche Zeitung berichtet in einem Leitartikel über die Herausforderungen für die deutsche Wirtschaftspolitik und hebt hervor, dass Investitionen in die Digitalisierung und den Ausbau erneuerbarer Energien entscheidend für eine nachhaltige Erholung sind. Gleichzeitig zeige sich, dass die Wirtschaft zunehmend auf klare Rahmenbedingungen und eine Berechenbarkeit der Politik angewiesen ist (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Der Spiegel beleuchtet die Reaktionen der Wirtschaft auf den Haushaltsentwurf und die Forderung nach steuerlichen Entlastungen. Gleichzeitig werden aber auch die Sorgen der Bevölkerung über soziale Unsicherheit und stagnierende Löhne thematisiert, was die Notwendigkeit für eine sozial ausgewogene Reformpolitik betont (Quelle: Der Spiegel).

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