Volkswagen steht vor Produktionsstopp des Golfs in Wolfsburg

Wegen anhaltender Lieferprobleme muss VW die Herstellung des Golf-Modells an seinem Stammsitz wohl vorübergehend einstellen.

heute 15:40 Uhr | 31 mal gelesen

Mal wieder muss sich Volkswagen auf eine unerwartete Pause einstellen: Laut aktuellen Informationen – die übrigens eher inoffiziell sind, aber wohl den Nagel auf den Kopf treffen – dürften ab Mittwoch in Wolfsburg erst mal keine neuen Golfs mehr vom Band rollen. Zugegeben: Das klingt nach Déjà-vu, denn die Automobilbranche kämpft gefühlt seit Jahren mit stockenden Lieferketten, doch diesmal ist der Grund besonders heikel. Die neuen Schwierigkeiten rühren vor allem daher, dass Halbleiter fehlen – und zwar nicht irgendein Chip, sondern genau die Teile, auf die man bei der Fertigung schlicht nicht verzichten kann. Spannend daran: Der Hersteller Nexperia steht mitten im Zentrum des Ganzen, weil China jüngst ein Exportverbot für manche Elektronik-Komponenten erlassen hat. Das bringt nicht nur VW, sondern teils auch weitere Autohersteller ins Straucheln. Man fragt sich fast zwangsläufig: Wann hören diese Klippenfahrten im Betrieb endlich auf? Auch andere Modelle könnten bald betroffen sein, aber erstmal liegt der Fokus auf dem Golf – ein Auto, das, so scheint es, ohnehin immer wieder stellvertretend für die Krisen und Wendepunkte der Branche herhalten muss. Übrigens, ob und wann es nach dem Stopp weitergeht? Klar ist: Planbarkeit sieht anders aus.

Volkswagen sieht sich gezwungen, die Produktion seines Golf-Modells in Wolfsburg wegen Engpässen bei Halbleitern zu unterbrechen. Ausschlaggebend sind laut Medienberichten insbesondere Exportrestriktionen Chinas, die den niederländischen Chiphersteller Nexperia betreffen und damit die Belieferung der Autohersteller hemmen. Inzwischen bestätigt sich: VW bleibt mit diesem Problem nicht allein – weltweit ringt die Branche, vom kleinen Zulieferer bis zum globalen Player, mit ähnlichen Herausforderungen, und auch andere Modelle sowie Standorte könnten kurzfristig betroffen sein. Internetrecherche zeigt: Laut DW ist die Chipkrise weiterhin ein global brisantes Thema – auch andere Hersteller müssen mit Werksschließungen oder Kurzarbeit planen und verlangen von der Politik eine langfristigere Strategie zum Aufbau eigener Halbleiterkompetenz. Die FAZ berichtet, dass jüngst noch weitere neue Spannungen zwischen chinesischen und europäischen Regierungen hinzukamen, was Prognosen zusätzlich erschwert und für die Wirtschaft insgesamt ein Unsicherheitsfaktor bleibt. Neuere Artikel der Süddeutschen Zeitung verweisen außerdem darauf, dass einzelne Zulieferer wie Nexperia an neuen Notfallplänen arbeiten und es erste Überlegungen zu alternativen Lieferwegen gibt, aber auch dies kann kurzfristige Engpässe kaum ausgleichen.

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