Montagabend in New York: Die Stimmung an der Wallstreet hätte wohl kaum besser sein können. Während der Dow Jones gemächlich um 0,4 Prozent zulegte, rauschte der S&P 500 regelrecht nach oben und notierte rund 1,6 Prozent im Plus. Noch stürmischer präsentierte sich der Nasdaq 100 mit satten 2,6 Prozent Zugewinn. Was manche zum Grübeln bringt: Sind die Anleger einfach zu optimistisch oder steckt doch mehr Substanz dahinter? Ein gewichtiges Wort kam diesmal von Fed-Präsident John Williams, der investorenfreundliche Töne anschlug. Zinssenkungen stünden 'in naher Zukunft' im Raum, hieß es – die Inflation scheint dabei nicht das große Damoklesschwert zu sein, das sie noch vor kurzem war. Und als ob das nicht genug wäre: Fed-Gouverneur Christopher Waller legte nach und machte den Case für eine erneute Zinssenkung um 25 Basispunkte – der US-Arbeitsmarkt gäbe das wohl her. Spürbar wirkt sich die latente Euphorie nicht nur auf Aktien, sondern auch auf Euro, Gold und Öl aus: Der Euro gewinnt leicht, Gold glänzt um 1,6 Prozent heller und Rohöl zieht ebenfalls spürbar an. Spannung bleibt im Markt, keine Frage – und wer weiß, ob das dicke Ende nicht doch noch kommt.
Die jüngsten Kursanstiege an den US-Börsen sind vor allem durch Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen seitens der Fed getrieben. John Williams und Christopher Waller von der US-Notenbank ließen am Montag durchblicken, dass niedrigere Zinsen denkbar und angesichts neuer Arbeitsmarktdaten auch realistisch sind. Parallel verteuerte sich Gold, der Euro legte gegenüber dem US-Dollar zu, während der Ölpreis ebenfalls wieder kräftiger notierte. Interessanterweise bleibt das Thema Inflation präsent, doch die Märkte wirken derzeit fast schon berauscht von der Aussicht auf billigere Kredite. Laut neuen Beiträgen von Börsenportalen wird erwartet, dass die Fed auf ihrer nächsten Sitzung ein konkretes Signal zur weiteren geldpolitischen Ausrichtung geben könnte.