Ehrlich gesagt habe ich erwartet, dass die Zahlen etwas dürftiger ausfallen – immerhin schwächelte der Bausektor zuletzt ziemlich. Aber siehe da: Das Statistische Bundesamt hat unerwartet positive Daten veröffentlicht. Im Oktober 2025 gab es nämlich 6,8 Prozent mehr genehmigte Wohnungen als im selben Monat des Vorjahres – das sind 1.300 Genehmigungen zusätzlich, sodass 19.900 Neubauten am Start sind.
Auffällig ist: Insbesondere Neubauten profitieren. Deren Genehmigungen stiegen um satte 11,4 Prozent, sodass jetzt 16.800 neue Einheiten genehmigt sind. Umgekehrt rutschte allerdings die Zahl der durch Umbau geschaffenen Wohnungen um stolze 12,5 Prozent nach unten, gerade mal 3.100 kamen zustande – vielleicht ein Zeichen, dass weniger saniert und mehr neu aus dem Boden gestampft wird? Zweifel bleiben da.
Über das ganze Jahr betrachtet – also Januar bis Oktober 2025 – wurden insgesamt fast 195.400 Wohnungsbau-Projekte abgesegnet. Im Vergleich zum Vorjahr ein Zuwachs von 11,2 Prozent, das ist keine Selbstverständlichkeit in diesen Zeiten. Besonders beim Neubau tut sich etwas: 159.200 Wohnungen, davon allein 37.000 Einfamilienhäuser (plus, festhalten, 16,6 Prozent!), 10.600 in Zweifamilienhäusern und über 104.000 in Mehrfamilienhäusern (dieser Bereich legte um gut 13 Prozent zu!). Wohnheime, häufig übersehen, sprangen massiv nach oben: 7.400 neue Einheiten, ein Zuwachs um 43 Prozent – was steckt da wohl dahinter? Steigende Studierendenzahlen oder wachsender Bedarf an temporären Unterkünften?
Weniger erfreulich: In Nichtwohngebäuden wie Büros, Schulen oder Läden wurden bloß 3.300 Wohnungen bestätigt – ein Rückgang von über 15 Prozent. Vielleicht auch angesichts wankender Geschäftsmodelle im Einzelhandel und flexibler Arbeitsmodelle im Bürobereich kaum verwunderlich.
Umbauten in Bestandsbauten machten rund 33.000 neue Wohnungen aus, immerhin ein kleines Plus von 2,1 Prozent im Jahresvergleich. Alles in allem eine launige Mischung – bleibt abzuwarten, wie viel davon dann wirklich gebaut wird.
Der Wohnungsbau in Deutschland legte im Oktober 2025 erstmals seit Monaten wieder kräftig zu. Nach Angaben von Destatis wurden 6,8 % mehr Wohnungen genehmigt als im Vorjahresmonat; besonders der Neubau sticht hervor (+11,4 %), während die Umwandlung bestehender Gebäude rückläufig ist. Eine vertiefende Recherche bei aktuellen Artikeln zeigt, dass der Aufschwung bei Baugenehmigungen unter anderem mit erleichterten Förderbedingungen, einem Rückgang der Bauzinsen sowie politischem Druck für mehr sozialen und bezahlbaren Wohnraum erklärt wird. Gleichzeitig gibt es in der Branche Zweifel, wie viele dieser Genehmigungen tatsächlich begonnen oder fertiggestellt werden, da Baukapazitäten, Finanzierung und explodierende Kosten weiterhin als Hindernisse gelten. Im politischen Diskurs mehren sich Stimmen, die neben der Quantität zunehmend auf nachhaltige und klimafreundliche Bauweisen drängen – auch eine Reaktion auf die aktuelle Wohnungsknappheit und die angespannte Lage auf dem Mietmarkt.
