Xi Jinping appellierte an die Mitgliedsstaaten der SOZ, ihre gegenseitige Unterstützung zu intensivieren, um globalen Herausforderungen wirksam zu begegnen. Er sprach sich insbesondere dafür aus, die geplante gemeinsame Entwicklungsbank rasch voranzubringen. Die SOZ, bestehend seit 2001, setzt sich aus Ländern wie China, Russland, Belarus, Indien, Iran, Pakistan sowie mehreren zentralasiatischen Staaten zusammen und versteht sich als Gegenspieler westlicher Bündnisse. Während des Treffens in Tianjin demonstrierten China, Russland und Indien ihre Einigkeit. Der russische Präsident Wladimir Putin nutzte die Bühne, um die westlichen Staaten für den Ukraine-Krieg verantwortlich zu machen. China honorierte Putin mit hohen Ehren und plant außerdem ein bilaterales Treffen zwischen Xi Jinping und dem russischen Staatschef. Indien, formal neutral im Ukraine-Konflikt, nutzte die Gelegenheit, trotz anhaltender Grenzstreitigkeiten, die Annäherung an China zu betonen. Gleichzeitig wurde hervorgehoben, dass Indien zum zweitgrößten Importeur russischen Erdöls aufstieg – eine Entwicklung, die für Unstimmigkeiten mit den USA sorgte, da Washington mit neuen Zöllen drohte.
Xi Jinpings Aufruf zu mehr Geschlossenheit der SOZ-Mitglieder spiegelt den Trend wider, dass sich nichtwestliche Staaten gegenüber Europa und den USA stärker positionieren. Aktuelle Analysen aus internationalen Medien betonen, dass die SOZ unter dem Eindruck geopolitischer Spannungen vor allem auf wirtschaftliche und sicherheitspolitische Zusammenarbeit setzt, um ihren Einfluss auszubauen. Im Mittelpunkt stehen dabei neue Initiativen für Infrastrukturprojekte, gemeinsame Energiepolitik sowie Bemühungen, eine alternative Finanzarchitektur neben westlich dominierten Institutionen zu etablieren. Gleichzeitig zeigen jüngste Berichte, dass das Gipfeltreffen als Zeichen einer wachsenden Konvergenz zwischen Russland, China und weiteren SOZ-Staaten zu werten ist, während Indien versucht, außenpolitisch flexibel zu bleiben. Die unterschiedlichen nationalen Interessen innerhalb der SOZ – etwa zwischen Indien und China oder Russland und den zentralasiatischen Ländern – werden weiterhin Herausforderungen für einen echten Schulterschluss darstellen.