AfD erreicht bei Infratest denselben Wert wie die Union

Erstmals zieht die AfD laut der aktuellen Infratest-Umfrage im ARD-'Deutschlandtrend' mit der Union in der Wählergunst gleich.

02.10.25 18:04 Uhr | 181 mal gelesen

Wäre jetzt Bundestagswahl, würden laut Infratest CDU/CSU 26 Prozent der Stimmen erhalten (1 Prozentpunkt weniger als im September), dieselbe Prozentzahl wie die AfD, die damit um einen Punkt zulegt. Für die AfD ist das der bisherige Bestwert im ARD-'Deutschlandtrend'. Andere Umfrageinstitute hatten die AfD bereits auf einem ähnlichen Niveau mit der Union gesehen, teilweise sogar vorne. Die SPD bliebe unverändert bei 14 Prozent. Die Grünen könnten sich leicht auf 12 Prozent verbessern (plus 1). Für die Linke bleibt es bei 10 Prozent. BSW (minus 1) und FDP (unverändert) stehen bei jeweils 3 Prozent und würden damit nicht in den Bundestag einziehen. Zusammen kommen alle sonstigen Parteien wie im Vormonat auf insgesamt 6 Prozent.

Zu Beginn des Oktober 2024 bleibt die Unzufriedenheit mit der Bundesregierung auf einem hohen Niveau: 77 Prozent der Wählerschaft sind laut Infratest unzufrieden, nur 20 Prozent zeigen sich zufrieden – die schlechtesten Zustimmungswerte seit Amtsantritt der Regierung im Mai. Auch die Zufriedenheit mit der Demokratie sinkt: Nur noch 42 Prozent der Befragten äußern sich positiv zum Funktionieren der Demokratie in Deutschland, während 56 Prozent kritisch sind; in Ostdeutschland sind es sogar 67 Prozent. Als größte Bedrohung für die Demokratie identifizieren die Beteiligten weiterhin Rechtsextremismus und Rechtspopulismus (30 Prozent), gefolgt von wahrgenommenen Missständen im politischen und administrativen Handeln (20 Prozent). Aktuelle Hintergrundrecherchen zeigen, dass Debatten über das Erstarken der AfD auch von breiten gesellschaftlichen Protesten begleitet werden, etwa durch deutschlandweite Demonstrationen sowie parteiübergreifende Appelle zur Stärkung demokratischer Strukturen. Zuletzt berichteten Süddeutsche Zeitung und Zeit, dass Experten zunehmende Polarisierung im politischen Diskurs sowie eine Schwäche der traditionellen Parteien als Ursache für die Entwicklung sehen. Zusätzlich warnen viele Medien und Politikwissenschaftler vor der weiteren Normalisierung rechtspopulistischer Positionen im öffentlichen Diskurs.

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