Zum ersten Mal steht die AfD im Politbarometer des ZDF gleichauf mit der Union; beide kommen aktuell auf 26 Prozent. Die SPD bleibt mit 15 Prozent deutlich hinter den beiden führenden Parteien zurück, während weder FDP noch das Bündnis Sahra Wagenknecht nennenswerte Veränderungen verzeichnen. Die öffentliche Sorge um zunehmende Gewalt gegenüber politischen Akteuren hat in den letzten Wochen spürbar zugenommen, wobei der Deutsche Städte- und Gemeindebund verstärkte Schutzmaßnahmen und gesellschaftliches Engagement gegen politische Aggressivität fordert. In anderen Umfragen, etwa vom Forschungsinstitut infratest dimap, zeigt sich ein ähnlicher Trend: Der Zuspruch für die AfD bleibt hoch, während die klassischen Volksparteien an Bindekraft verlieren. Im europäischen Vergleich wird zudem diskutiert, wie die Stärkung rechtspopulistischer Kräfte die politischen Debatten in Deutschland verändert und die polarisierende Entwicklung sich auf mögliche Koalitionen auswirken könnte.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Ein Artikel von spiegel.de betont, dass die Gleichstände zwischen AfD und CDU/CSU im Politbarometer viele Parteien unter Druck setzen; insbesondere wird das Regierungslager aufgerufen, sich von autoritären und populistischen Reaktionen abzugrenzen und die Ursachen für das Erstarken der AfD politisch wie kommunikativ anzugehen (Quelle: Spiegel).
Die süddeutsche.de berichtet, dass in Anbetracht der steigenden Parteienpräferenzen für die AfD viele Experten die zunehmende Unsicherheit in der Bevölkerung und das Sinken des Vertrauens in traditionelle Parteien als Hauptursachen sehen; zudem werde über erneute Bündnisoptionen, etwa Rot-Grün-Rot oder Schwarz-Grün, diskutiert (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
Die faz.net analysiert, dass der Befund des ZDF-Politbarometers ein Gradmesser für die generelle Unzufriedenheit mit der Bundesregierung und die Angst vor sozialer und politischer Destabilisierung sei; Experten fordern mehr Transparenz und Bürgernähe, um dem Trend entgegenzuwirken (Quelle: FAZ).