AfD erreicht im ZDF-Politbarometer erstmals Gleichstand mit der Union

Im aktuellen ZDF-Politbarometer liegt die AfD erstmals gleichauf mit CDU/CSU.

heute 07:25 Uhr | 31 mal gelesen

Gemäß der neuesten Sonntagsfrage der Forschungsgruppe Wahlen kommt die AfD aktuell auf 26 Prozent, da sie um einen Prozentpunkt zulegt, während die CDU/CSU einen Punkt verliert und ebenfalls auf 26 Prozent kommt. Die SPD bleibt stabil bei 15 Prozent, sodass eine Fortsetzung der schwarz-roten Koalition derzeit unwahrscheinlich ist. Die Linke kann sich leicht verbessern und steigt um einen Punkt auf elf Prozent, während die Grünen einen Prozentpunkt verlieren und nun bei zehn Prozent liegen. Beim Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und der FDP ändert sich nichts, beide stehen weiterhin bei drei Prozent; das gilt auch für die sonstigen Parteien mit sechs Prozent. Überdies sind drei Viertel der Befragten davon überzeugt, dass in Zukunft die Gewalt gegen Politikerinnen und Politiker zunehmen wird. Eine Ausnahme bilden die Anhängerinnen und Anhänger des BSW, von denen nur 47 Prozent diese Entwicklung erwarten.

Zum ersten Mal steht die AfD im Politbarometer des ZDF gleichauf mit der Union; beide kommen aktuell auf 26 Prozent. Die SPD bleibt mit 15 Prozent deutlich hinter den beiden führenden Parteien zurück, während weder FDP noch das Bündnis Sahra Wagenknecht nennenswerte Veränderungen verzeichnen. Die öffentliche Sorge um zunehmende Gewalt gegenüber politischen Akteuren hat in den letzten Wochen spürbar zugenommen, wobei der Deutsche Städte- und Gemeindebund verstärkte Schutzmaßnahmen und gesellschaftliches Engagement gegen politische Aggressivität fordert. In anderen Umfragen, etwa vom Forschungsinstitut infratest dimap, zeigt sich ein ähnlicher Trend: Der Zuspruch für die AfD bleibt hoch, während die klassischen Volksparteien an Bindekraft verlieren. Im europäischen Vergleich wird zudem diskutiert, wie die Stärkung rechtspopulistischer Kräfte die politischen Debatten in Deutschland verändert und die polarisierende Entwicklung sich auf mögliche Koalitionen auswirken könnte.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein Artikel von spiegel.de betont, dass die Gleichstände zwischen AfD und CDU/CSU im Politbarometer viele Parteien unter Druck setzen; insbesondere wird das Regierungslager aufgerufen, sich von autoritären und populistischen Reaktionen abzugrenzen und die Ursachen für das Erstarken der AfD politisch wie kommunikativ anzugehen (Quelle: Spiegel).

Die süddeutsche.de berichtet, dass in Anbetracht der steigenden Parteienpräferenzen für die AfD viele Experten die zunehmende Unsicherheit in der Bevölkerung und das Sinken des Vertrauens in traditionelle Parteien als Hauptursachen sehen; zudem werde über erneute Bündnisoptionen, etwa Rot-Grün-Rot oder Schwarz-Grün, diskutiert (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Die faz.net analysiert, dass der Befund des ZDF-Politbarometers ein Gradmesser für die generelle Unzufriedenheit mit der Bundesregierung und die Angst vor sozialer und politischer Destabilisierung sei; Experten fordern mehr Transparenz und Bürgernähe, um dem Trend entgegenzuwirken (Quelle: FAZ).

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