Nun also offiziell: Die AfD hat nach eigenen Angaben die Schwelle von 70.000 Mitgliedern überschritten – so viele wie nie zuvor in ihrer Geschichte. Laut einer Mitteilung der Partei sei dies ein deutlicher Vertrauensbeweis aus der Bevölkerung, betont Parteichef Tino Chrupalla. Er spricht von einem 'gewaltigen Rückenwind', der den Kurs der Partei noch weiter bestärke. Die Hoffnung, dadurch bei künftigen Wahlen nötige Mehrheiten für eine Politik im eigenen Sinne zu gewinnen, klingt durch. Ko-Vorsitzende Alice Weidel sieht trotz aller – wie sie es nennt – 'medialen Kampagnen' oder 'undemokratischer Ausgrenzung' den Rückhalt in der Bevölkerung sogar weiter wachsen. Carsten Hütter, Schatzmeister der Partei, verweist auf dynamisch gestaltete Strukturen und eine solide finanzielle Lage. Bemerkenswert an solchen Zahlen ist durchaus, wie sie gedeutet und in den aktuellen politischen Kontext eingeordnet werden – nicht wenige, die von außen auf die AfD blicken, fragen sich: Was bedeutet das für das politische Klima in Deutschland? Persönlich muss ich sagen: 70.000 klingt viel, aber Zahlen sind nicht alles. Ob daraus auch politische Macht wird, bleibt abzuwarten.
Die AfD meldet mit über 70.000 Mitgliedern den höchsten Stand seit ihrer Gründung, was gleich mehrfach als Zeichen steigender Zustimmung innerhalb der Bevölkerung interpretiert wird. Während die Parteiführung dies als Ansporn und Legitimation sieht, wird außerhalb der AfD kontrovers diskutiert, ob diese Entwicklung ein Indiz für tiefergehende gesellschaftliche Veränderungen ist – oder doch eher auf kurzfristige Mobilisierungserfolge zurückgeht. Nach aktuellen Berichten der Süddeutschen Zeitung bestätigt sich, dass vor allem Gespräche über politische Ausgrenzung und Reaktionen auf den Rechtsruck die Diskussion dominieren, während andere Medien auch das Wachstum rechter Bewegungen in Europa in Relation setzen. Neuere Quellen zeigen außerdem, dass sowohl Gegner als auch Unterstützer der Partei das Thema AfD-Wachstum zunehmend emotionalisieren, was den gesellschaftlichen Diskurs weiter anheizt. Siehe dazu etwa die ausführlichen Berichte unter anderem von ZEIT, Deutsche Welle und Süddeutsche Zeitung.